Ausrüstung: Polizei in Geesthacht kann jetzt auch Blitzleuchte und Heulsirene einsetzen

Die Polizisten in Geesthacht können künftig Autos für Verkehrskontrollen nach amerikanischem Vorbild mit roter Blitzleuchte und heulender Sirene (Klangton: "Yelp") anhalten. Gestern stellte die Landespolizei die neueste Generation der Streifenwagen vor, von denen einer bereits seit zwei Wochen in Geesthacht im Einsatz ist (wir berichteten). "Den Kollegen steht damit ein moderner, sicherer und funktioneller Arbeitsplatz zur Verfügung", berichtete Geesthachts Polizeichef Thomas Specht bei der Präsentation des rund 40 000 Euro teuren Fahrzeugs.

Bei dem neuen Dienstwagen handelt es sich um einen VW Passat Kombi mit einem 140 PS starken Dieselmotor. Das Land hat das Fahrzeug geleast. Nach der Nutzung durch die Polizei müssen nur die Sondereinbauten entfernt und die Klebefolie abgenommen werden, dann kann der Kombi dank seiner silberfarbenen Lackierung als ziviles Auto weiterverkauft werden.

Zu dem neuen Fahrzeug hat ein Unfall beigetragen, den Polizisten während einer Einsatzfahrt am 13. September hatten. An der Kreuzung Rathausstraße, Lauenburger Straße und Hafenstraße war eine Frau in den Einsatzwagen der Polizei gefahren. Eine Polizistin wurde schwer, ihr Kollege leicht verletzt. Bisher konnten die Beamten ein Reservefahrzeug nutzen, jetzt haben sie ein neues Stammfahrzeug für ihre Station. Außerdem stehen ein weiterer Passat, ein Mercedes-Bus und ein Ford im typischen Polizei-Design zur Verfügung.

Der neue Streifenwagen verfügt über einen multifunktionalen Blaulichtbalken. Sobald die Besatzung einem anderen Auto über ein Leuchtdisplay ein Anhaltezeichen gibt, schaltet sich eine Videokamera ein, die durch die Frontscheibe das Geschehen vor dem Streifenwagen filmt. "Das macht es für die Kollegen sicherer, weil man später nachvollziehen kann, was passiert ist, sollte es zu Zwischenfällen kommen", sagt Specht. Autofahrer, die das Stopp-Zeichen in dem Display nicht bemerken, können mit einer roten Blitzleuchte aufmerksam gemacht werden. "Hilft auch das nicht, gibt es als letztes Zeichen das Yelp-Signal", so Specht. Vom Klang her ähnlich wie eine Alarmanlage, ist es deutlich zu hören. In dem Leuchtdisplay kann zusätzlich auch vor Nebel, Glätte oder Unfällen und Schwertransporten gewarnt werden. Wird an einer Einsatzstelle dringend ein Arzt benötigt, können die Polizisten auch den Schriftzug "Arzt gesucht" aktivieren. Specht: "Kommt dann ein Mediziner vorbei, sollte er idealerweise anhalten und seine Hilfe anbieten."

In den kommenden Jahren werden landesweit die älteren Dienstwagen gegen den neuen Typ ausgetauscht. Die Autobahnpolizei erhält dann auch Fahrzeuge mit stärkeren Motorisierungen. "Das ist bei unseren Fahrten in der Stadt aber nicht nötig", erklärt Specht. Fahrtraining gehört in der Ausbildung und als Fortbildung zu den Lehrinhalten der Polizisten.