Pförtnerhaus: Beratung erst im Februar - Umbau frühestens Mitte 2014 möglich

Der Streit um das ehemalige Pförtnerhäuschen der Dynamitfabrik in Grünhof schwelt seit Monaten: Der Bürgerverein Grünhof-Tesperhude möchte das Gebäude in ein Bürgerhaus verwandeln - doch trotz zahlreicher Gespräche steht die Einigung mit der Stadt aus. "Wir fühlen uns von der Stadtverwaltung nicht ernst genommen und blockiert", sagt Michael Petersen, der Vorsitzende des vor sieben Jahren gegründeten Vereins. "Vor allem vom Bürgermeister bin ich tief enttäuscht. Ich weiß jetzt, dass Vereinbarungen, die man mit Herrn Manow trifft, wenig Bestand haben", sagt Petersen frustriert.

Bürgermeister Volker Manow, Stadtkämmerer Peter Wolke und Andreas Pagel von der Bauaufsicht hatten sich im September mit den Vertretern des Bürgervereins getroffen, um über die Nutzungsmöglichkeiten des Pförtnerhauses zu sprechen. Schon seit Mai hatte sich auch die Politik mit dem Thema befasst, man war sich einig, das Engagement des Bürgervereins zu unterstützen. "Das Ergebnis war, dass wir zunächst bis April 2014 einen Mietvertrag verlängern, wir als Verein unsere Umbauvorstellungen ausarbeiten und die Stadt dann unser Anliegen in den Finanzausschuss einbringt", erklärt Petersen. Hier sollte über die künftige Miete und auch über Zuschüsse für den Umbau beraten werden. Doch die Diskussion im Ausschuss erfolgte nicht, stattdessen hängt der Verein jetzt in der Luft, weiß nicht wie es weitergeht.

Nun wird sich der Finanzausschuss frühestens im Februar 2014 mit Mietvertrag und Umbaukosten befassen können. "Für uns ein Stillstand, der dann seit September fast ein halbes Jahr dauert, in dem wir das Gebäude nicht vernünftig nutzen können, dafür aber bezahlen", ärgert sich Petersen. Um die Räume optimal nutzen zu können, müsste das Häuschen umgebaut werden. Dazu fehlt aber bisher die Genehmigung der Stadt. "Wenn man Angst hat, dass wir hier etwas umbauen, dann soll man uns die Auflage erteilen, es nach dem Mietverhältnis wieder in den Ursprungszustand zurückzuversetzen. Das wäre doch ganz einfach", sagt Eitel Plewka vom Bürgerverein. Unter anderem müsste eine Wand durchbrochen werden, um Platz zu schaffen. "Jetzt können sich hier maximal zwölf Menschen treffen, unsere Gruppen mit Jugendlichen und Senioren sind aber oft größer", sagt Petersen.

Doch die Stadt tut sich schwer mit einem längeren Mietvertrag, und setzt lieber auf einen Verkauf - doch der scheiterte an den Mitgliedern des Bürgervereins, die den Kaufpreis von 50 000 Euro plus die Kosten für den Umbau nicht aufbringen wollen.

Stadtkämmerer Peter Wolke kann die Aufregung des Vereins nicht verstehen. Er sei mit dem Vorsitzenden des Finanzausschusses übereingekommen, dass es keinen Sinn gemacht hätte, nur für einen Tagesordnungspunkt eine Sitzung des Gremiums einzuberufen, teilt er mit. "Sofortiges Handeln ist durch die Verlängerung des Mietvertrages bis zum 30. April 2014 nicht erforderlich und der Bürgerverein Grünhof-Tesperhude hält seine Jahreshauptversammlung im März 2014 ab."

"So lange wollen wir einfach nicht warten. Aber es gibt keine Alternative", sagt Petersen. Er fürchtet, dass die kommunale Wohnungsgesellschaft WoGee, in deren Besitz das Pförtnerhaus im Januar 2014 übergeht, ganz andere Interessen an der Immobilie haben könnte.