Ausstellung: Exponate aus 100 Jahren Festlichkeit im Krügerschen Haus

Wer mit den Fingern über das schwere silberne Lametta aus Stanniolpapier streicht oder den Kaufmannsladen mit Schuhcreme-Dosen im Miniaturformat bewundert - der macht eine kleine Zeitreise. Zurück geht's in die 1950er-Jahre. Der Weihnachtsbaum war traditionell mit Kringeln, silbernen Glocken und Kugeln geschmückt. An der Spitze ein Stern mit einem Engel in der Mitte aus Papier. Unter dem Baum lag ein Metallbaukasten für den Jungen oder eine Puppe von Schildkröt für das Mädchen. Mit einer Schau passend zur Jahreszeit blickt der Geesthachter Heimatbund und Geschichtsverein zurück auf über 100 Jahre Weihnachten.

Die meisten Exponate sind Teil der eigenen Sammlung. Dazu kommen Weihnachtsartikel, die die ehemalige Haushalts- und Handarbeitslehrerin Dorothee Woisin aus ihrem Privatbestand zur Verfügung stellte.

"Die Ausstellung setzt Schlaglichter, liefert aber keine Hintergrundinformation", sagt Museumsleiter und Stadtarchivar Wolf-Rüdiger Busch. Das soll erst im nächsten Schritt passieren. "Jetzt möchten wir einfach mal zeigen, was wir im Archiv alles haben, wie wir mit Exponaten umgehen, sie lagern und katalogisieren." Er hofft, dass dies auch für andere Geesthachter ein Anreiz ist, alte Fundstücke an das Archiv abzugeben.

Die Weihnachtsausstellung zeigt nur einen Teil dessen, was das Archiv rund um das Thema gelagert hat.

Herrlich nostalgisch sind zum Beispiel die Motive der Weihnachtskarten vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Vereinsmitglied Elke Niemann hat ein selbst gemachtes Schaukelpferd zur Verfügung gestellt, das schon mehr als fünf Jahrzehnte auf dem Rücken hat. "Das bekam mein Bruder 1957 zu Weihnachten. Mein Vater hat es gebaut und ich, damals elf Jahre alt, durfte es anmalen."

Auch 100 Jahre alte Ausstechförmchen, Adventskalender oder Puppenstuben sind zu sehen. Beim Anblick des Hütchenspieles werden wohl viele an so manchen geselligen Abend mit der Familie denken. Wie zum Beweis hängen an den Wänden Fotos von Geesthachter Familien am Heiligabend. Auch Weihnachtsaktionen von Firmen sind dokumentiert - wie etwa eine Doppelseite mit Anzeigen zum Geschenke-Kauf im Geesthachter Wochenblatt von 1929. "Wir dokumentieren auch in diesen Tagen aktuelle Weihnachtsaktionen von Firmen, um die Sammlung fortzuführen", sagt Helmut Knust vom Heimatbund und Geschichtsverein.

Die Weihnachtsausstellung ist täglich von 11 bis 17 Uhr im Krügerschen Haus an der Bergedorfer Straße 28 zu sehen.