Altlast: 180 Fässer sollen per Bahn von Krümmel nach Brunsbüttel gebracht werden

Mehr als 1100 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen aus dem Betrieb des Reaktors lagern in unterirdischen Kavernen und in einem Fasslager auf dem Gelände des Kernkraftwerks Krümmel (wir berichteten). Nun soll ein Teil des Atommülls Geesthacht verlassen: Kraftwerksbetreiber Vattenfall hat bei der zuständigen Aufsichtsbehörde - dem schleswig-holsteinischen Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume - Abtransport und vorläufige Einlagerung von 15 Containern mit Filterharzen beantragt. Die Filterharze fallen bei der Reinigung des Kühlwassers in Atomkraftwerken an und gelten als schwachradioaktiver Abfall.

Laut Vattenfall sollen die Container in den kommenden Wochen von Krümmel zum ebenfalls abgeschalteten Kernkraftwerk Brunsbüttel transportiert werden. In der dortigen Transportbereitstellungshalle sollen die Container bis zum Abtransport in das Endlager Schacht Konrad untergestellt werden. Das Endlager wird voraussichtlich ab 2021 zur Verfügung stehen.

In den 15 Containern sind die Inhalte von insgesamt 180 Fässern aus den beiden Lagerplätzen in Krümmel verarbeitet. "Wir wollen die Filterharze aus dem Kraftwerk Krümmel in Brunsbüttel lagern, da wir dort über größere Lagerkapazitäten verfügen. Natürlich haben wir eine Genehmigung, um Abfälle aus Krümmel in Brunsbüttel zu lagern", erläutert Pieter Wasmuth, Geschäftsführer von Vattenfall Europe Nuclear Energy, den Grund für die Transporte.

Der Transport erfolgt auf der Schiene. Die Bahn-Transporte seien laut Vattenfall "geübte Praxis", der letzte vergleichbare Transport rollte Anfang 2011 über die Gleise von Geesthacht über Bergedorf Richtung Hamburg. Die Atomaufsicht hat dem Antrag bereits zugestimmt.

Neben den Fässern lagern im Standortzwischenlager in Krümmel noch 21 Castor-Behälter mit abgebrannten Brennelementen. Da sie nicht in den Schacht Konrad eingelagert werden dürfen, ist ihre Zukunft weiter unklar.