Kinoabend: Von schräg bis tiefsinnig

Kurzfilmkunst zu Gast in Geesthacht: Mehr als 200 Besucher sind am Freitagabend zum Kurzfilm-Karussell ins Kleine Theater Schillerstraße gekommen. Der Rotary Club hatte eingeladen. Filmregisseur Tobias Wiemann aus Berlin moderierte den Abend. Der Experte stellte einen Querschnitt der Kurzfilmszene mit 13 Streifen zusammen. Neben drei eigenen Werken suchte Wiemann zehn "Paradebeispiele" für die Aussagekraft von Kurzfilmen aus - vorwiegend witzig, teils schräg, dann wieder sehr tiefsinnig. Wiemann: "Die Kurzfilmszene ist sehr kreativ und produktiv, die Auswahl entsprechend riesig."

In den kurzen, stets pointierten "Filmchen" wurden die wesentlichen Aspekte des Lebens berührt - von der Vergänglichkeit ("Georg wächst" von Martin Schmidt) über die Sinnsuche ("Nashorn im Galopp" von Erik Schmitt, "Ich bin manchmal einsam" von Tobias Rehm) bis hin zu Vorurteilen ("Altwarp-Neuwarp" von Tobias Wiemann) und dem Grotesken ("Keine Angst vorm Atom" von Jon Frikey). Selbst der Holocaust fand eine kritische Abhandlung in "In Zeiten wie diesen" von dem aus Geesthacht stammenden Simon Karsten. Besucher Joachim Kunitzsch: "Ich finde es klasse, dass ein Hauch der Kurzfilmkunst den Weg nach Geesthacht gefunden hat."

Der Benefizabend bescherte dem Rotary Club etwa 3000 Euro, die in Jugendprojekte vor Ort sowie in Hilfsprojekte in Mali und Peru fließen.