Weihnachtsmärkte: Händler setzen auf Selbstgemachtes

Wohl kein Ort in Geesthacht war an diesem Wochenende besinnlicher als der Weihnachtsmarkt auf dem Hof der St.-Salvatoris-Kirche. In der Dämmerung beleuchteten Dutzende Kerzen, Feuerkörbe und Sterne das Kirchenensemble. Doch auch in der Sporthalle an der Berliner Straße und am Hudehof in Grünhof-Tesperhude luden weihnachtliche Marktstände zum Bummeln ein.

Zum sechsten Mal hatte die St.-Salvatoris-Gemeinde ihre Kirche in ein besonderes Licht getaucht. "Zum ersten Mal steht uns durch die Umgestaltung des Geländes jetzt Platz zur Verfügung", sagte Pastorin Birgit Penning. So wurde das Labyrinth im ehemaligen Pastoratsgarten mit zahlreichen Kerzen geschmückt und lud zum Durchlaufen ein. Konfirmanden versorgten Besucher mit frisch gebackenen Waffeln, die Kinder und Jugendlichen vom "Zirkus Salvini" traten auf, und im Zirkuswagen gab es auf engstem Raum Jazz-Piano. "Wir haben aber auch die Kirche selbst mit Programmpunkten einbezogen, vom Kinderchor über Musik mit Querflöten bis hin zu Momenten der Stille reichte das", sagte Birgit Penning.

Auf dem Kirchhof hatten zudem zahlreiche Kunsthandwerker ihre Stände aufgebaut. Die Zelte wurden durch 61 Meter Tannengirlande geziert. "Es ist toll, dass der Markt so ein schöner Treffpunkt geworden ist", freute sich die Pastorin.

"Ich mache alles selber", sagte Gisela Waschkies, eine von 45 Ausstellern, die am Sonntag in der Berliner Sporthalle verkaufte. Die kreative Geesthachterin bot Engel aus Eierkartons, kleine Krippen in ausgesägten Gänseeiern und vieles mehr an. Selbstgemachtes war hier an allen Marktständen Trumpf. So hatte auch Jürgen Hiller (70) gemeinsame Sache gemacht mit Enkelin Sarah Gradert (10). Opa hatte Holz gesägt und bemalt. So entstanden Elche, Schlümpfe, Hunde und Zwerge. Enkelin Janina strickte den Figuren zusammen mit ihrer Oma Schals und gestaltete Schlüsselanhänger und Sterne. "Ich komme jedes Jahr zu diesem Markt", sagte Besucherin Jeannine Stötzer. "Hier gibt es keinen Kommerz, die Stimmung ist toll und das Wetter draußen egal." Auch die Organisatoren, Volker Leptin und Dirk Steglich vom Verein Partnerschaft Afrika, freuten sich über das hohe Besucheraufkommen: "Wir haben so viele Aussteller wie nie zuvor, können Geld für neue Projekte einnehmen und die Geesthachter über unsere Arbeit informieren."

Nach einem kurzen Gastspiel am Teich baute der Bürgerverein Grünhof-Tesperhude den Weihnachtsmarkt diesmal wieder am Hudehof auf. Zu tief waren 2012 die Schlammlöcher am anderen Standort gewesen. Auf dem Markt ging es gesellig zu, viele Bürger aus dem Ortsteil kamen vorbei, um zu klönen, Glühwein zu trinken oder Spätzlepfanne zu essen. Auch hier gab es Handgemachtes: So bot etwa Tanja Gericke aus Brunstorf jede Menge Nikolausstiefel und Kindermützen an, die sie mit einer Freundin in den vergangenen vier Wochen genäht hatte.

Auch am kommenden Wochenende wird es wieder weihnachtlich: So laden für Freitag und Sonnabend (jeweils 15 bis 21 Uhr) sowie für Sonntag (14 bis 18 Uhr) die Stadtwerke und Sascha Franke zum ersten "Winterzauber" in das Freizeitbad an der Elbuferstraße ein. Mit Eislaufbahn, Schlemmermeile, Baumverkauf und Spaß für Kinder.