Museum: Überarbeitete Dauerausstellung ab heute im Krügerschen Haus

Vor zehn Jahren wurde im Dachgeschoss des Krügerschen Hauses die Dauerausstellung zur Stadtgeschichte eingerichtet. Auf Tafeln und Fotos wird hier anschaulich die bewegte Stadtgeschichte erzählt - 440 000 Euro kostete das ambitionierte Projekt damals. Doch mittlerweile ist die Ausstellung in die Jahre gekommen - Inhalte haben sich überholt, die Technik ist veraltet. Mithilfe von Sponsoren wurde der Blick in die Stadtgeschichte jetzt aufwendig auf den neuesten Stand gebracht:

Insgesamt gehören zur Dauerausstellung zehn Abteilungen im Dachstuhl des Museums. Drei davon wurden überarbeitet. "Wir können ganz andere Technik als vor zehn Jahren einsetzen. So kommen berührbare Bildschirme zum Einsatz", erklärt Museumsleiter Wolf-Rüdiger Busch. Wer mehr erfahren will, bekommt jetzt per Touchscreen die gewünschten Hintergründe. Beispielsweise über Wilhelm Holert (1867-1961), Geesthachts einzigen Ehrenbürger. Er hatte mit seinem ehemals am Hafen ansässigen Kalksandsteinwerk weltweit für Furore gesorgt. Bis 1998 wurden an der Steinstraße die weißen Kalksandsteine produziert. Selbst beim Bau des Empire-State-Buildings in New York kamen sie zum Einsatz. "Den entsprechenden Lieferschein können wir zeigen", sagt Busch.

Holerts Sohn Heinz und seine Enkelin Katja, die heute das Unternehmen Garpa (Garten- und Park-Einrichtungen) führen, unterstützten den Museumsleiter bei der Überarbeitung des Ausstellungsteils über Vater und Großvater. Holert war Sohn einer alteingesessenen Geesthachter Schifferfamilie. Nachdem ihm Teile des Geesthachter Dünengeländes aus dem Familienbesitz zuteil wurden, war der Unternehmergeist in ihm geweckt - Holert machte ab 1905 aus dem Sand und Kalk unter heißem Druck gefragte Kalksandsteine. Insgesamt etwa 1,1 Milliarden Stück. Seine Geschichte ist nun Teil des neuen Museumskonzepts.

Wer einen Blick auf die Ausstellung werfen möchte: Am heutigen Donnerstag um 19 Uhr wird im "GeesthachtMuseum" an der Bergedorfer Straße 28 dieser neue Teil der Dauerausstellung feierlich eröffnet.