Geesthacht (tja). Bereit für den Ernstfall: 60 Feuerwehrleute mit zehn Fahrzeugen rückten am Montagabend zur Groß-Übung im Kernkraftwerk Krümmel an.

Wilfried Brandes, der Vize-Chef der Werkfeuerwehr, hatte sich in einer Höhe von 25 Metern in einem der Nebengebäude des Reaktorgebäudes ein besonderes Übungsszenario für die externen Feuerwehrmänner aus Geesthacht und Grünhof-Tesperhude ausgedacht: Mehrere vermisste Mitarbeiter mussten von den Rettern gemeinsam mit den Werkfeuerwehrleuten gerettet werden.

"Das läuft sehr organisiert und durchdacht ab", urteilte Jürgen Meiners vom Germanischen Lloyd, der die Übung für die Aufsichtsbehörden begutachtete. Meiners: "Die Zusammenarbeit zwischen der Werkfeuerwehr und den externen Kräften klappt sehr gut." Für Rolf Dahlhaus, den Leiter der Krümmeler Werkfeuerwehr, der 138 Feuerwehrleute angehören, ist wichtig, die Kollegen der öffentlichen Feuerwehren zu sensibilisieren. "Hier arbeiten trotz des politisch durchgesetzten 'Aus' für den Kraftwerksbetrieb ja 500 Menschen. Denen soll im Notfall ja auch qualifiziert geholfen werden."

Auch Geesthachts Gemeindewehrführer Sven Albrecht beobachtete den Übungsablauf und tauschte sich mit Dahlhaus aus. "Die Menschenrettung, die hier heute Schwerpunkt der Übung ist, kann man gar nicht oft genug trainieren", so Albrecht. Er zeigte sich hinterher ebenso wie Dahlhaus zufrieden.