Absage: Stadt zu wenig berücksichtigt

Die Kreiskasse ist leer - das bekommt auch die Stiftung Herzogtum Lauenburg zu spüren. In einem Brief hat diese sich deshalb unter anderem an die Stadt Geesthacht gewandt, um mehr finanzielle Unterstützung für den jährlichen Kultursommer am Kanal zu bekommen. Doch im Schul- und Kulturausschuss blitzte die Stiftung am Dienstagabend ab - unter anderem weil Geesthacht beim Kultursommer nur eine Nebenrolle spielt.

Bislang unterstützt Geesthacht die Kulturarbeit der Stiftung mit 1000 Euro im Jahr. Die Stiftung möchte jetzt zusätzlich Partnerschaftsanteile im Wert von je 500 Euro jährlich ausgeben. Je größer die Kommune ist, desto mehr Anteile sollen gezeichnet werden - hoffen die Organisatoren. In Geesthacht sieht man das anders: "Ich sehe keine Notwendigkeit, uns finanziell mehr zu engagieren. Der Kreis zieht sich immer weiter zurück und dann wird von der Stadt erwartet, dass wir Geld zuschießen", sagte Gabriele Peterburs (SPD). "Die Stadt sollte nicht zum Auffangbecken des Kreises werden", betonte auch Arne Ertelt (CDU).

Kathrin Wagner-Bockey (SPD) unterstrich zudem, dass Geesthacht ohnehin kaum vom Kultursommer profitieren würde. So feierte das vierwöchige Festival vor zwei Jahren zwar seine Eröffnung in Geesthacht. In der Stadt gab es anschließend Konzerte, Ausstellungen und Gemeinschaftsaktionen. Doch danach wurde es wieder ruhig, vergangenes Jahr fanden sich nur noch zwei Termine im Programmbuch. "Als größte Stadt im Kreis finde ich, dass wir verhältnismäßig wenig Anteil am Kultursommer haben", sagte Wagner-Bockey.

So war man sich nach kurzer Diskussion über alle Fraktionen hinweg einig, dass die Stadt Geesthacht auch in den kommenden Jahren ihre Unterstützung von 1000 Euro jährlich nicht erhöhen sollte. "Wenn ich merken würde, dass es beim Programm mehr Bemühungen um den Standort Geesthacht geben würde, könnte ich mir vielleicht vorstellen, dass wir den Betrag noch mal erhöhen", so Wagner-Bockey.