Döpke: “Städtische Zuschüsse gefährdet“

Die Bauarbeiten für die neue Montessori-Kita an der Geesthachter Straße laufen schon auf Hochtouren - doch hinter den Kulissen braut sich Ärger zusammen: "Meiner Meinung nach gefährdet Frau Hannemann mit ihrem Finanzierungskonzept die städtischen Zuschüsse", sagt Hartmuth Döpke (SPD), Vorsitzender des Sozialausschusses. Am 1. Februar 2014 soll in Geesthacht ein neuer Montessori-Kindergarten für 55 Kinder eröffnen, erste Anmeldebögen wurden bereits verschickt - inklusive einer Spendenbescheinigung über 500 Euro. Doch ob dieser Aufruf zur Spende in Zusammenhang mit einer Aufnahme rechtens ist, muss noch geklärt werden. "Es kann nicht sein, dass Eltern, die diesen Betrag nicht zahlen können, keinen Betreuungsplatz bekommen", so Döpke.

Der Bau der neuen Kindertagesstätte kostet insgesamt 1,2 Millionen Euro. Das Finanzkonzept des Trägers, die gemeinnützige GmbH "KinderReich" in Mölln, sieht eine Mischkalkulation aus verschiedenen Zuschüssen, der Elternbeteiligung und einem Eigenanteil vor: Für den Bau kommen vom Bund 350 000 Euro, der Kreis hat bereits 112 475 Euro bewilligt. "Die Stadt zahlt später den Betriebskostenzuschuss für jedes Geesthachter Kind", erklärt Döpke. An sich habe er nichts gegen den Kindergarten. Im Gegenteil: Er finde das Konzept mit den längeren Öffnungszeiten und der Beteiligung der Kinder "richtig gut", ihn störe nur die Spende.

"Der Vorgang wird noch überprüft", sagt Kreis-Sprecher Karsten Steffen. Mit einem Ergebnis sei erst Mitte dieser Woche zu rechnen. Auch in der Geesthachter Verwaltung wartet man auf die Entscheidung: "Sollte der Kreis der Auffassung sein, dass die Koppelung der Aufnahme an eine Spende nicht rechtens ist, dann wird es keine Betriebserlaubnis geben", sagt Stadtsprecher Torben Heuer. "Nur wenn die Betriebserlaubnis nicht erteilt wird, müssen wir keinen Betriebskostenzuschuss zahlen."

"KinderReich"-Geschäftsführerin Claudia Hannemann ist schockiert über die Wendung: "Unsere Idee war es, durch diese Spende gerade sozial schwachen Familien einen Zugang zu unserer Kita zu ermöglichen, weil wir dadurch den monatlichen Beitrag gering halten können." Auch habe sie bereits Anmeldungen von Eltern vorliegen, die die Spende nicht hätten aufbringen können. Trotzdem hätten diese einen Betreuungsplatz bekommen. Aufgrund der aufgeflammten Diskussion werde sie aber überprüfen, welche Alternativen es zu der Spende gebe. Hannemann ist noch einmal Gast in der nächsten Sitzung des Sozialausschusses am 3. Dezember.