Geesthacht (cbx). Ein Engegefühl in der Brust sowie starke Schmerzen, die in die linke Schulter ausstrahlen - Anzeichen für einen Herzinfarkt.

Jetzt keine Zeit verlieren und den Rettungsdienst unter der Notfallnummer 112 alarmieren - der Anruf geht dann direkt an die für Geesthacht zuständige Regionalleitstelle Süd in Bad Oldesloe.

"Internistische Notfälle wie der Herzinfarkt oder der Schlaganfall bilden den Haupteinsatzschwerpunkt des Rettungsdienstes", erklärt Kreis-Sprecher Karsten Steffen. Für die Versorgung von Verkehrsunfällen, Verbrennungen und anderen medizinischen Notfällen ist in Geesthacht das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Kooperation mit dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) zuständig - der Kreis Herzogtum Lauenburg stellt die Fahrzeuge.

Zwei Rettungswagen - abgekürzt RTW - und ein Krankenwagen (KTW) übernehmen die professionelle Erstversorgung vor Ort und den Transport ins Krankenhaus. Damit dies auch 24 Stunden pro Tag gewährleistet werden kann, sind zwölf Rettungsassistenten in acht-, 16- und 24-Stunden-Schichten im Einsatz. Die Ausbildung zum hauptberuflichen Lebensretter dauert drei Jahre - inklusive Fahrtraining und Praktika in verschiedenen Krankenhausstationen. Außerdem stellt der Rettungsdienst auch noch den Fahrer des Geesthachter Notarzteinsatzfahrzeugs (NEF), bei sehr schweren Einsätzen bringt der VW-Bus den diensthabenden Notarzt vom Johanniter-Krankenhaus direkt zum Einsatzort. "BfD'ler gibt es im Einsatzdienst nicht", so Steffen.

Die Retter sind häufig unterwegs: Von Anfang Januar bis Ende Oktober diesen Jahres zählt die Rettungsleitstelle insgesamt 1807 Notfalleinsätze und 4027 Krankentransporte im Raum Geesthacht. "Aber nicht alle dieser Einsätze wurden von Geesthachter Fahrzeugen bedient", erklärt Steffen. Manchmal übernehmen Kollegen aus anderen Bereichen, die sich gerade in Geesthacht aufhalten, einen dringenden Notfall, manchmal helfen auch die Geesthachter Rettungswagen bei den Nachbarn aus. Schließlich kommt es auf jede Minute an: Die offizielle Hilfsfrist beträgt in ganz Schleswig-Holstein zwölf Minuten. Deswegen wurde bei allen 1807 Notfallfahrten auch das Sondersignal - Blaulicht und Sirene - eingeschaltet.