Geesthacht (knm). “Hey Nachbar, kannst du mir mal eben helfen.“ Ein kurzer Ruf über den Gartenzaun und Unterstützung naht - sei es, der Rasenmäher ist defekt, die voll beladene Schubkarre zu schwer, oder die Katze hängt im Baum fest.

In funktionierenden Gemeinschaften hilft einer dem anderen, ohne dafür eine Gegenleistung zu fordern. Dieses Prinzip der Nachbarschaftshilfe möchte der Oberstadttreff für ganz Geesthacht beleben.

"Wir haben bereits Anfragen von Menschen, die Hilfe benötigen", sagt Thomas Vagedes, Leiter des Oberstadttreffs. So braucht zum Beispiel eine Rollstuhlfahrerin Hilfe beim Kochen, ein anderer ist krank geworden und sucht jemanden, der kurzfristig für ihn einkaufen könnte. "Allerdings fehlen uns noch ehrenamtliche Helfer", sagt Vagedes.

Der 54-Jährige macht deutlich, dass die Nachbarschaftshilfe für eine absehbare Zeitspanne gedacht ist, als Übergangslösung in einer schwierigen Situation oder bei einem konkreten Problem. "Gerade Senioren in Singlehaushalten, Alleinerziehenden oder behinderten Menschen fehlt es häufig an Unterstützung, besonders dann, wenn sie kurzfristig von Krankheit betroffen sind."

Die Tätigkeiten sollen aber keinen gewerblichen Angeboten Konkurrenz machen - eine regelmäßige Putzhilfe oder einen Maler, der die Wohnung streicht, bekommt man deshalb über die Nachbarschaftshilfe nicht vermittelt. "Es soll ein kurzfristiger Freundschaftsdienst sein."

An 8000 Geesthachter Haushalte rund um den Oberstadttreff am Dialogweg werden in den kommenden Tagen Flyer verteilt, die das Projekt vorstellen. Die Nachbarschaftshilfe wird von der Freiwilligenagentur organisiert, die ebenfalls im Oberstadttreff angesiedelt ist. Sie bringt normalerweise Ehrenamtliche und Vereine zusammen. Wer sich sozial engagieren möchte und sich für die Idee der nachbarschaftlichen Hilfe interessiert, kann sich beim Oberstadttreff (Dialogweg 1) unter der Telefonnummer (0 41 52) 83 86 65 anmelden.