Mit ihrem Forschungsprojekt erhält Chemikerin und Diplom-Ingenieurin Roxana Sühring aktuell mediale Aufmerksamkeit. Die 27-Jährige untersucht am Institut für Küstenforschung des Helmholtz Zentrums Geesthacht die Belastung von Aalen mit Flammschutzmitteln. Es handelt sich um eine Kooperation mit dem Thünen-Institut in Hamburg. Hier kaufen Biologen lebende Aale, um ihre biologischen Parameter zu bestimmen. "Ich bekomme von ihnen ein Filet, aus dem ich die Stoffe extrahiere, die mich interessieren." Und das sind insbesondere Schadstoffe, die das Überleben der Art gefährden können.

"Ich habe 250 Proben untersucht und in allen Schadstoffe gefunden", sagt Sühring. Sie untersucht die Konzentration von Flammschutzmitteln, die sich in den Sedimenten der Flüsse ablagern und von Aalen aufgenommen werden. "Flammschutzmittel sind in Textilien oder Dämmstoffen enthalten." Hier werden sie ausgedünstet oder ausgewaschen und gelangen in die heimischen Flüsse. Die Stoffe sind langlebig. "Über viele weiß man wenig. Sie könnten die Abwehrkräfte des Aals schwächen, Krebs auslösen oder sich auf Jungtiere übertragen." Der Aal steht als bedrohte Art auf einer Stufe mit dem Eisbären.