Geesthacht (cbx). Alkoholmissbrauch, Drogenkonsum oder Glücksspielsucht - seit 1997 betreut die Alkohol- und Drogenberatung gGmbH die Suchtkranken im Kreis Herzogtum Lauenburg.

Auch in Geesthacht gibt es eine Beratungsstelle. Doch die Partnerschaft bröckelt: Die Suchtberatung hat bereits den Zuwendungsvertrag, in dem die Finanzierung geregelt ist, gekündigt, um über eine Erhöhung der Zuschüsse zu verhandeln.

"Die Schere zwischen dem, was wir leisten sollen und was wir dafür bekommen, geht immer weiter auseinander", sagt Jürgen Eulenpesch, Geschäftsführer der Alkohol- und Drogenberatung. Der Kreis hat die Finanzierung für 2014 um zwei Prozent gekürzt, wie bereits in den drei Jahren davor. Hinzu kämen laut Eulenpesch noch die steigenden Kosten für die Mitarbeiter.

Auch die Stadt Geesthacht, die sich mit 50 000 Euro an der Finanzierung der Suchtberatung beteiligt, hat bereits eine Erhöhung der Zuwendungen abgelehnt (wir berichteten). "Wir zahlen den vertraglich festgelegten Beitrag von 50 400 Euro für 2014", sagt Torben Heuer, Pressesprecher der Stadt Geesthacht. Auch weiterführende Vorhaben - wie das neue Präventionsprojekt "Peers against Drugs" - würden nicht mit Extrageld bezuschusst.

Momentan ist noch unklar, wer ab 2015 für die Suchtberatung im Kreis zuständig sein wird. Die Situation ist kompliziert: Der Zuwendungsvertrag ist gekündigt, der Delegationsvertrag - der öffentliche Arbeitsauftrag des Kreises an die Drogenberatung - läuft aber weiter. Sollte er bis Ende dieses Jahres gekündigt werden, könnte sich der Kreis für 2015 nach einem neuen Träger europaweit umsehen.

"Zurzeit wird im Kreis über einen einjährigen Zuwendungsvertrag für 2014 verhandelt", sagt Kreis-Sprecher Karsten Steffen. Die Entscheidung dazu soll am Dienstag, 12. November, fallen.

Von der Entscheidung ist auch die Stadt Geesthacht betroffen. Heuer: "Sollte der Kreis die Zusammenarbeit mit der Alkohol- und Drogenberatung beenden und sich einen neuen Träger suchen, wird sich Geesthacht anschließen."