Geesthacht (jhs). Es geht nicht um Perfektion, sondern um Motivation. “Wir möchten, dass die Kinder lesen“, bringt es Susanne Schmidt auf den Punkt.

In dieser Mission ist Geesthacht seit einigen Jahren mit Schmidt als Leiterin der Stadtbücherei beim bundesweiten Vorlesetag dabei, einer Initiative von "Die Zeit", "Stiftung Lesen" und der Deutschen Bahn, die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiert. Aus diesem Anlass macht die Stadtbücherei gemeinsame Sache mit "Buch&Spiel" und bietet am 15. November über die ganze Stadt verteilt Vorlesespaß. "Das wird ein Eventtag", verspricht Buchhändlerin Norma Schuldt von "Buch&Spiel".

Denn der Vorlesetag mit dem Oberthema Märchen erstreckt sich nicht allein auf die Räume der Stadtbücherei. Was dort ab 9 Uhr geschieht, erläutert Verena Timpe: "Vormittags haben wir sechs Kindergärten zu Gast, denen vorgelesen wird. Wir freuen uns, Bürgermeister Volker Manow als einen Vorleser gewonnen zu haben" sagt Timpe, in der Stadtbücherei für die Abteilung Kinder- und Jugendbücher verantwortlich. Manow wird ab 11 Uhr vorlesen. Am Nachmittag (14 bis 16 Uhr) gibt es dann den Märchen-Vorlese-Marathon mit den Lesefreunden für Kinder im Gebäude an der Rathausstraße.

Dabei bleibt es aber nicht: Von 9 bis 18 Uhr kann es den Geesthachtern passieren, unerwartet auf die Vorleser zu treffen. Jeweils im15-Minuten-Takt werden mehr als 30 Vorleser in der ganzen Stadt ihre Lesekünste zum Besten geben - darunter auch bekanntere lokale Autoren wie Michaela Furchert oder Thomas Clemens. Letztgenannter beispielsweise liest um 16 Uhr und um 16.15 Uhr in "Dat Teehus" aus "Glaszeit".

Öffentliche Vorleser in verschiedenen Gebäuden - los geht's um 9 Uhr bei "Buch&Spiel", eine halbe Stunde später zum Beispiel gastiert die bunte Leseschar dann bei Café Geiger. "Vielleicht finden die Leute, die dort frühstücken, das Vorlesen so gut, dass sie es jede Woche haben wollen", meint Norma Schuldt.

Letztlich ist dies auch die Intention der gesamten Veranstaltung. Susanne Schmidt unterstreicht: "Natürlich soll dieser Tag dazu anstoßen, das eigene Leseverhalten herauszubilden, aber auch vorzulesen und zuhören zu können. Wir müssen die Elternhäuser dafür gewinnen." Stellvertreterin Timpe: "Wir wollen eine gemütliche und geborgene Atmosphäre in unserer Bücherei erzeugen, so die Grundlage für das eigene Lesen schaffen." Der Eintritt an allen Leseorten ist frei. Wer wann wo liest, liegt demnächst überall aus.