Geesthacht (knm). Die Farbe an ihren Händen war noch frisch, im Rucksack klöterten die Spraydosen: In der Nacht zu Sonnabend ertappte die Geesthachter Polizei gegen 24 Uhr drei jugendliche Graffiti-Sprayer auf frischer Tat.

Sie liefen der Streife auf der Elbuferstraße nahe des Freizeitbades direkt in die Arme. Als die Polizisten eine Kontrolle vornehmen wollten, flüchtete einer der Jugendlichen. Die anderen beiden (16, 17) mussten mit zur Wache, wo die Geesthachter Schüler ihre Tat zum Teil gestanden.

Die Farbe an ihren Händen passte zu den frischen Graffiti überall in der Stadt. In ihren Rucksäcken fanden die Beamten die passenden Spraydosen und Markierstifte. Laut Polizei hat die Truppe einen richtigen Zug durch die Stadt gemacht. Mit den Tags "PROTO" und "MTMS" wurden beim Freizeitbad, am Markt, an der Elb- und der Steinstraße überwiegend Stromkästen und Mülleimer beschmiert. Auch Brückenschilder am Menzer-Werft-Platz besprühten die Täter. Immerhin haben sie die von Graffiti-Künstlern und Malern auf Initiative der Jugendpflege jüngst verzierten Stromkästen verschont. Die Schüler bekamen eine Anzeige wegen Sachbeschädigung und wurden den Eltern übergeben.

"In letzter Zeit hatten wir weniger Probleme mit Graffiti", sagt Geesthachts Kripo-Chef Jürgen Alfke. "Aber es gibt immer wieder Wellen. Das hat etwas mit Revier- und Präsenzgebaren zu tun", ordnet Alfke die Taten ein. "Diese Jungs waren vorher noch nicht auffällig geworden", sagt er und ist froh, die Jugendlichen erwischt zu haben, bevor sie noch mehr Schaden anrichten konnten. Das Entfernen von Graffiti sei nämlich eine teure Angelegenheit. Ein Gericht kann neben einer Geldstrafe auch entscheiden, dass die Jugendlichen selbst bei der Beseitigung der Graffiti mithelfen müssen.

Wer Hinweise auf den dritten Täter im Bunde hat, meldet sich bei der Polizei unter (0 41 52) 8 00 30.