Haushalt: Vertrag gibt dem KTS Planungssicherheit

Es ist traditionell die längste Ausschusssitzung des Jahres: Von 9 Uhr bis weit in den Abend hinein brütete der Finanzausschuss gestern im Rathaus über Geesthachts finanzielle Zukunft. Mehr als 50 Millionen Euro umfasst der städtische Haushalt für das kommende Jahr - mit knapp sieben Millionen Euro liegen die Investitionen allerdings so niedrig wie seit Jahren nicht mehr.

Ein wichtiges Zeichen setzten die Finanzpolitiker beim Kleinen Theater Schillerstraße (KTS). Einstimmig verabschiedete der Ausschuss einen lange diskutierten Zuwendungsvertrag zwischen dem Theater und der Stadt, der dem Kulturbetrieb Planungssicherheit geben soll: So kann KTS-Geschäftsführer Ulrich Jacobi in den kommenden Jahren fest mit einem Zuschuss von 290 000 Euro kalkulieren. "Damit hat das KTS jetzt eine verlässliche Grundlage, damit die Produktionen für die kommende Saison eingekauft werden können", sagte Kathrin Wagner-Bockey. Arne Ertelt (CDU) bezweifelte dagegen, dass die Summe für den Spielbetrieb ausreichen werde. Bürgermeister Volker Manow, der gleichzeitig Vorsitzender der KTS-Gesellschafterversammlung ist, betonte dagegen, dass die Summe "gerade eben" ausreichen sollte. Allerdings nur, wenn das KTS gleichzeitig Einsparungen vornimmt - so soll beispielsweise die beliebte Eigenproduktion von Ulrich Jacobi künftig gestrichen werden. Ein Punkt, den Rüdiger Tonn (FDP) gern diskutieren wollte, da er das Einsparpotenzial - 12 000 Euro pro Jahr - als gering erachtete. Doch mit Hinweis auf die Vertraulichkeit der Beschlüsse aus der Gesellschafterversammlung unterblieb die weitere Diskussion, die Premiere von "Faust1+2" am Sonntag (siehe oben) war damit das letzte eigene Stück des KTS. "Ich finde das bedauerlich. Man kriegt für Sparüberlegungen nur Verständnis, wenn man die Hintergründe öffentlich macht", sprach sich auch der Parteilose Jens Kalke, der die Linke im Ausschuss vertritt, für mehr Transparenz bei den Sparbeschlüssen aus. Zumindest bei den künftigen Investitionen soll die Öffentlichkeit informiert werden - über die Ausgaben entscheidet die Ratsversammlung, so sollen dem KTS kommendes Jahr 93 000 Euro unter anderem für Stühle und eine neue Software zur Verfügung gestellt werden.

Die Sitzung endete nach Redaktionsschluss. Wir stellen den Haushalt ausführlich in der morgigen Ausgabe vor.