Oberstadttreff: Von Skype bis WhatsApp: Hier gibt es Unterstützung

Laptop, Smartphones, Facebook, PC-Spiele - all das sind Themen, die man in erster Linie der jüngeren Generation zuschreibt. Doch das ist nicht mehr zeitgemäß, denn zunehmend erobern die über 60-Jährigen die technischen Neuerungen für sich, entdecken die Vorteile von Bildbearbeitung am PC, Excel-Tabellen, aber auch von Sozialen Netzwerken, dem Telefonieren via Skype, SMS, WhatsApp und anderen Programmen und Diensten.

Ein Indiz für diesen Anstieg des Interesses ist der Geesthachter Computer Club, der sich dienstags von 15 bis 17 Uhr und donnerstags von 16 bis 18 Uhr im Oberstadttreff (Dialogweg 1) trifft. "Wir sind 2004 in einem Raum mit zehn Leuten gestartet, mittlerweile sind wir 60 Teilnehmer und zwei Räume sind total voll", erzählt Manfred Soltau vom Computer Club. Mit 63 Jahren ist er einer der jüngsten Teilnehmer. "Wir hatten sogar mal ein Ehepaar dabei, die waren beide fast 90 Jahre alt und hatten jeder ihren eigenen Laptop", sagt Soltau. Mittlerweile seien die beiden leider erkrankt. "Sie werden aber immer wieder über Skype dazugeschaltet." Dann können mittels Webcam die älteren Leute ihren Kollegen vom Computer Club von daheim aus zuwinken und sich Rat holen.

Im Gegensatz zu einem VHS-Kursus hat der Computer Club Werkstattcharakter und bietet Hilfe zur Selbsthilfe an. Die Teilnahme ist kostenlos.

"Die Probleme fangen manchmal schon mit dem Einschalten des PCs an. Manche kommen aber auch einfach an einem bestimmten Punkt, etwa beim Erstellen eines Fotobuchs, nicht weiter. Da helfen wir denn." Insgesamt zwölf der Clubmitglieder sind Experten auf unterschiedlichen Gebieten und geben ihr Wissen weiter. Einer kümmert sich speziell um die Sicherheit. Denn: Viele ältere Menschen sind oft zu sorglos unterwegs - das bestätigt eine aktuelle Studie des Sicherheitsunternehmens McAfee, wonach zum Beispiel mehr als die Hälfte der Befragten persönliche Informationen unhinterfragt weitergeben. Der Computer Club bemüht sich deshalb hier um Aufklärung und um die Installation von Sicherheitssoftware.

Weil jedoch viele Fragen auch zum Thema Smartphone kommen, hat sich Thomas Vagedes, Leiter des Oberstadttreffs, entschlossen, zusätzlich eine Handy-Sprechstunde einzurichten. "Viele ältere Menschen bekommen Handys von ihren Enkeln und Kindern geschenkt, sind mit der Nutzung des Gerätes aber überfordert", weiß er. In seinem neuen Bundesfreiwilligendienstler, Daniel Zülsdorf, hat Vagedes den passenden Mann für die Sprechstunde gefunden. Der 17-Jährige kennt sich mit Mobiltelefonen verschiedener Hersteller und mit unterschiedlichen Betriebssystemen aus. Die Sprechstunde ist ab dem 14. November immer donnerstags von 15 bis 18 Uhr im Oberstadttreff.