Kfz-Werkstatt: Traditionsunternehmen unter neuer Leitung

Als Heinz Nolte vor 62 Jahren einen Kfz-Betrieb an der Börnsener Straße 36 gründete, waren Bauern seine Stammkunden. Der Handwerker hatte sich damals auf die Reparatur von Landmaschinen spezialisiert. Erst als sein Sohn, Wolfgang Nolte, und dessen Ehefrau Christa die Werkstatt 1970 übernahmen, änderte sich das Konzept.

"Ich habe sofort angefangen, Pkw und Lkw sämtlicher Fabrikate zu reparieren", sagt der Kfz-Elektriker- und Kfz-Mechanikermeister Wolfgang Nolte. Eine Tätigkeit, die für das Ehepaar 43 Jahre lang Lebensinhalt sein sollte. Gleich neben der Werkstatt wohnten die beiden, zogen hier zwei Töchter groß. Doch einmal muss Schluss sein, haben sie sich jetzt gesagt. Die Rente ruft und der Betrieb kommt in neue Hände.

Der 36-jährige Oststeinbeker Ronny Latowski hat die Werkstatt zum 1. September übernommen. "Leicht ist das nicht", gibt Wolfgang Nolte offen zu. Doch die Chemie mit dem jungen Nachfolger stimmt. Das sei der Familie eine "Herzensangelegenheit" gewesen - zumal der neue Inhaber ja auch gleichzeitig neuer Nachbar ist.

Ronny Latowski ist gelernter Bürokaufmann und seit siebeneinhalb Jahren in der Kfz-Branche tätig. Für die Werkstatt hat er einen neuen Meister eingestellt, bietet Reifen- und Klimaservice, die Reparatur aller Fabrikate, die Instandsetzung nach Unfällen sowie TÜV und AU an. Geöffnet ist montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr. "Alles soll weiterhin sehr persönlich bleiben", verspricht Latowski, der bereits den Internetauftritt modernisiert und in Büro und Werkstatt investiert hat. Der Name Nolte bleibt erhalten: aus Wolfgang Nolte wird der Firmenname KSC-Nolte (Kraftfahrzeug Service Center). 450 treue Stammkunden zählt die Werkstatt. Fast alle wurden in einem persönlichen Brief über den Inhaberwechsel informiert.

"In all den Jahren hat sich viel getan", sagt Wolfgang Nolte. "Die größte Veränderung kam durch Computer und mehr Elektronik in den Autos." Als er anfing, seien noch viele Motoren und Getriebe demontiert, repariert und neu zusammengesetzt worden. "Heute werden Bauteile immer häufiger ausgetauscht." Besonders an eine Reparatur erinnert sich der Fachmann gern zurück: "Ich hatte hier mal einen Jaguar E-Type. Wenn man da nach getaner Arbeit den Zündschlüssel drehte und der Motor brummte, da klopfte das Herz."

Jetzt wollen der 66-Jährige und seine Frau mehr Zeit für die beiden Enkelkinder haben und viele schöne Stunden an der Ostsee genießen.