Elbblick: Baukonzern plant etwa 80 Mietwohnungen - Projekt verlangt schnelle Entscheidung der Stadt
Langsam nimmt die Geesthachter Hafencity Formen an: Nachdem mit der Exklusiv Wohnbau Hamburg GmbH und der Hafencity Geesthacht GmbH bereits zwei Unternehmen konkrete Pläne für zwei Grundstücke an der Elbe präsentiert haben, möchte nun auch der Baukonzern Züblin in Geesthacht investieren: Das Unternehmen möchte auf dem Grundstück Steinstraße 31-35 zwischen 80 und 90 Mietwohnungen errichten.
Die Realisierung des Projekts ist an einen strengen Zeitplan gebunden: Bereits am 14. Februar 2014 soll die Ratsversammlung dem notariellen Kaufvertrag für das Grundstück zustimmen, bis dahin müsste dann auch der für den Bebauungsplan nötige Aufstellungsbeschluss stehen. "Das wäre der Startschuss für das Masterplangebiet, deshalb hat es eine große Bedeutung", erklärte Bauamtsleiter Peter Junge bei der Konzeptpräsentation im Ausschuss für Planung und Umwelt vergangenen Montag. "Wir hatten immer gehofft, einen Investor zu finden, der loslegt", so Bauamtschef Junge.
Das von Züblin ausgewählte Areal stammt aus der Insolvenzmasse der Firma RES Oesterreich. Nach dem Konkurs von RES hat die Stadt das Grundstück für den symbolischen Betrag von einem Euro gekauft, anschließend wurde es zusammen mit dem benachbarten Grundstück Steinstraße 49-55 für eine Million Euro mit städtischen Mitteln saniert.
Auf dem östlichen Nachbargrundstück plant die Firma Exklusiv Wohnbau Hamburg den Bau von insgesamt 25 Eigentumswohnungen in drei Wohnblöcken. Noch ein Grundstück weiter liegt das Bankel-Gelände, die Firma Hafencity Geesthacht plant hier in einem ersten Bauabschnitt 35 Eigentumswohnungen. Allerdings stockt dieses Vorhaben momentan aufgrund hoher Kosten für die Tiefgarage und die öffentliche Promenade.
"Unser Quartier soll aber eigenständig funktionieren", so Olaf Dose, Prokurist der Züblin AG in Hamburg. "Egal, was rechts und links davon passiert." Das Bebauungskonzept für die 10 000 Quadratmeter große Fläche sieht eine Zufahrtsstraße von der Baustraße vor, die bis zur Elbe führt. Entlang dieser Achse hat Züblin-Architekt Stefan Münzesheimer dreigeschossige Gebäude - inklusive eines Staffelgeschosses - eingeplant. "Jeder, der in dem Gebiet wohnt, soll einen Blickbezug zum Wasser haben", so Münzesheimer. Direkt am Ufer soll ein großer Platz entstehen, der durch ein markantes, fünfgeschossiges Wohngebäude gekrönt wird. Auf der Fläche sind zudem drei viergeschossige Mehrfamilienhäuser geplant. "Es soll einen bunten Wohnungsmix für Singles und Familien geben", kündigt Dose an.
Aufgabe der Stadt ist es, das Gelände zu erschließen und die Uferpromenade anzulegen. Die dabei entstehenden Kosten, aber auch den Anteil der Sanierungskosten, bekommt die Stadtkasse zu 50 Prozent von Züblin zurückerstattet. Die andere Hälfte soll später die Vermarktung des zweiten RES-Standortes und des ehemaligen Bauhofes einbringen.
Ob sich die Investitionen für Züblin in das Konzept Hafencity lohnt, bleibt abzuwarten: Dose rechnet mit Mietpreisen zwischen 8,50 und 11 Euro pro Quadratmeter - Spitzenpreise für Geesthacht.