Geesthacht (cbx). Torfmoos, Königs- oder Rippenfarn - die Kuhtränke im Stadtwald ist ein einzigartiges Biotop für vom Aussterben bedrohte Sumpfpflanzen.

Versteckt in einer Senke in den Heidbergen liegt ein kleines Hochmoor: Gerade mal 300 Quadratmeter misst der Lebensraum von Erdkröte und Grasfrosch. Die baumlosen Hänge sind mit Heidekraut überwuchert. Doch nun rollt ein Radlader durch die Heidekrautsträucher, wird die oberste Torfschicht abgegraben.

"Wir betreiben hier konservierenden Naturschutz", sagt Wolfram Staudte von der Naturschutzbund (Nabu). "Ohne unser Eingreifen würde das Moor verlanden". Schon jetzt herrscht auf der Lichtung ein heftiger Verdrängungskampf: Kiefern und Einwanderer wie die amerikanische Traubenkirsche machen den Heidekrautsträuchern den Platz streitig, Brombeersträucher wuchern alles zu und große Adlerfarne lassen dem kleineren Königsfarne keine Chance. Deswegen greift der Nabu seit 30 Jahren auch in den natürlichen Prozess ein. Dieses Jahr mit Unterstützung der Stadt Geesthacht: "Auch die Stadt hat ein großes Interesse am Erhalt dieses einmaligen Flecken Natur", erklärt Ulrike Stüber vom Fachdienst Umwelt. Schließlich vermittle das Moor den Waldspaziergänger, wie die Heidberge früher einmal ausgesehen hätten. In den Napoleonischen Kriegen wurde der Wald auf dem Geesthang von den Truppen des kleinen Korsaren gefällt. Die nächsten 150 Jahre dominierten dann das Heidekraut die Hügel um Geesthacht. Der heutige Stadtwald wurde in den 50er-Jahren angepflanzt.

"Nur die Kuhtränke blieb verschont, weil die Bauern aus Geesthacht und Besenhorst ihr Vieh getränkt haben", so Staudte, "daher auch der Name". Heute gibt es kaum mehr Landwirte in der Region , daher müssen die Umweltschützer ran. Wenn es sein muss, auch mit schwerem Gerät.