Geesthacht (cbx). Es ist eines der dunkelsten Kapitel in Geesthachts Geschichte: die Ausbeutung von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkriegs in den Munitionsfabriken.

"Deswegen müssen wir die Frage stellen: Braucht Geesthacht ein Mahnmal für die Zwangsarbeiter?", so Museumsleiter Wolf-Rüdiger Busch bei der Eröffnung der Kunstausstellung "Unbequeme Denkmäler - Was sagen uns Kriegerdenkmäler heute?" des Lauenburgischen Kunstvereins (LKV) am Dienstagabend im Krügerschen Haus. Die beiden Sprengstofffabriken hätten ihre Produktivität nur durch Zwangsarbeiter aufrechterhalten können. "In Geesthacht ist von einer Gesamtzahl von 9000 bis 11 500 Kriegsgefangenen auszugehen", so William Boehart, Vorsitzender des Kunstvereins. Wie das Mahnmal aussehen soll, steht noch nicht fest. Zuerst muss die Politik über diese Idee abstimmen. Einen Fürsprecher gibt es schon: "Ja, meine Unterstützung haben Sie", so Bürgervorsteher Samuel Bauer. Die Ausstellung kann täglich im Krügerschen Haus besichtigt werden.