Kurios: Bei Temperaturen um 20 Grad werden Schneeflüge einsatzbereit gemacht

. Der Herbst zeigt sich mit Temperaturen um 20 Grad noch einmal von seiner besten Seite - da will niemand an Eis und Schnee denken. Dennoch: Beim städtischen Bauhof laufen die Vorbereitungen auf den Winterdienst unter Hochdruck.

Alle Streugeräte und Schneepflüge werden dieser Tage einsatzbereit gemacht. "Das können wir ja nicht erst auf den letzten Drücker erledigen, wenn schon Schnee liegt", sagt Volker Rosenberg. Gemeinsam mit Lars Timm leitet er die beiden Kolonnen, die Straßen und Wege während der üblichen Bereitschaftszeit vom 15. November bis 31. März von Schnee und Glatteis befreien sollen.

22 076 Kilometer legten die großen Fahrzeuge des Winterdienstes im vergangenen Winter zurück. "Wir wurden an 57 Tagen alarmiert, das war schon extrem", sagt Rosenberg. Fast jeden zweiten Tag waren die Frauen und Männer der beiden Kolonnen damit im Einsatz. Im Winter zuvor gab es nur 25 Alarmeinsätze für die Bereitschaft.

"Wie der Winter in diesem Jahr wird, kann man nicht wirklich abschätzen. Wir sind auf jeden Fall gerüstet", sagt Rosenberg. 150 Tonnen Streusalz sind in einem großen Silo des Betriebshofes an der Mercatorstraße eingelagert. Für 600 Tonnen hat die Stadt eine garantierte Option. Grund dafür ist eine Erfahrung aus vergangenen Jahren, als Streusalz wegen des eisigen Wetters schlichtweg ausverkauft war und es mitten im Winter über Wochen keinen Nachschub gab. Damals musste massiv Splitt gestreut werden, der dann anschließend mühsam wieder aufgenommen und entsorgt werden musste.

Ansonsten setzt der Winterdienst auf Salz, das mit Wasser zu flüssiger Sole verdünnt wird. Die bietet einen besseren Tau-Effekt. In drei Kategorien - Hauptstraßen und Bus-Routen, Haupterschließungsstraßen und Wohnstraßen - haben die Straßen unterschiedliche Prioritäten, wenn der Winterdienst ausrücken muss. Zurzeit kann eine Tour in dem Plan allerdings nicht gefahren werden. "Uns fehlt schlichtweg ein Fahrzeug", so Rosenberg.

Morgen Abend wird der Bau- und Verkehrsausschuss darüber beraten, ob außerplanmäßig 48 200 Euro zum Kauf eines neuen Traktors bereitgestellt werden sollen.

In zwei Gruppen stehen jeweils 20 Mitarbeiter des Bauhofes parat, immer freitags wechseln sie ihre Schicht während der Bereitschaft. "In diesem Jahr mussten wir die Bereitschaftszeit noch in der ersten April-Woche aufrechterhalten", so Rosenberg. Der Winter schien damals kein Ende nehmen zu wollen.