Investition: Trockenlager soll Heizleistung verbessern

Ob der städtische Betriebhof an der Mercatorstraße eine neue, 92 000 Euro teure Lagerhalle für die Hackschnitzelheizung bekommt oder nicht, darüber müssen am Donnerstag die Mitglieder des Ausschusses für Bau und Verkehr beraten. Betriebsleiter Frank Meyer hatte den Neubau gefordert, um geschreddertes Holz besser lagern zu können. Bisher liegt das Schreddergut, das überall in den Grünanlagen der Stadt anfällt, teilweise lose geschüttet auf dem Hof und ist nur mit Planen abgedeckt.

Die SPD hatte beantragt, vor der Entscheidung zunächst Details über das Projekt zu erfahren. Warum eine Lagerung in diesem großen Umfang getätigt werden müsse, obwohl bei dem Bau vor fünf Jahren zwei Lagerboxen als ausreichend galten, will etwa Jürgen Leonhardt (SPD) wissen. "Damals wurde uns geschildert, dass die Hackschnitzel frisch und feucht zum Verbrennen gelagert werden können", erinnert sich der Politiker.

Geplant ist jetzt eine 28 mal 10 Meter große Halle, die ein bis zu sechs Meter hohes Pultdach bekommen soll. Die anfallende Menge von Schreddergut beträgt laut Meyer jährlich 1000 Kubikmeter. Das frische Schreddergut enthält allerdings einen Wasseranteil von 50 bis 60 Prozent, wobei die Heizungsanlage des Betriebshofes Schreddergut mit einem Wasseranteil bis zu 50 Prozent verfeuern kann. Meyer: "Aber je niedriger der Wasseranteil ist, umso größer ist die Heizleistung des verwendeten Materials." Deshalb würde eine trockene Lagerung den Brennwert verbessern. Meyer berichtet außerdem von Beschwerden von Anliegern aus dem Gewerbegebiet. Sie klagen über Rußflocken, die sich wegen der Feuchtigkeit bei der Verbrennung bilden.

Bei 1755 Jahresvolllaststunden und einem Heizwärmebedarf von 342 225 Kilowattstunden pro Jahr wurde ein notwendiger Bedarf an Heizmaterial von 843 Kubikmetern ermittelt - ein Wert, der immer erreicht wurde.

Die Hackschnitzel könnten bei der von der Betriebsleitung geforderten Lagerart auf einen Wassergehalt von 20 bis 30 Prozent getrocknet werden. Meyer: "Um einen optimalen Verbrennungsprozess zu gewährleisten und nicht erst in der Verbrennungsanlage den Verdampfungsprozess des Wassers im Ofen herbeizuführen, ist eine Trocknung in einer offenen Lagerhalle die optimale Lösung." Der Betriebsleiter verweist auf Einsparungen von 60 000 Euro pro Jahr, weil kein Gas eingekauft werden muss.