Städtische Wohnungen: Stadt hat 1,9 Millionen Euro für die notwendigsten Maßnahmen investiert

Endspurt für die Sanierung der städtischen Wohnungen: Der Wohnblock am Hörnerweg ist vorerst der letzte, in dem jetzt noch das Dach neu gedämmt und gedeckt wird. Bis Anfang Dezember sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Dann ist für 85 der gut 180 städtischen Wohnungen zumindest das Notwendigste erledigt: Brandschutz- und energetische Maßnahmen.

1,9 Millionen Euro hat die Stadt in die Wohnblöcke an der Hugo-Otto-Zimmer-Straße, am Richtweg, Keil und Hörner Weg investiert. Die Backsteinbauten stammen aus den 20er- und 30er-Jahren. Die alten Eingangstüren aus Holz mit Briefschlitzen und Elektrokabel, die in den Treppenhäusern teilweise über Putz verlegt waren, sind nach heutigen Brandschutzvorschriften nicht mehr erlaubt. Sie wurden ersetzt, außerdem Verteilerschränke aus Metall in neue Anschlussräume in den Kellern verlegt.

Bei der Erneuerung der Dächer stießen die Arbeiter auch auf Holz, das vom Holzbock befallen war. Und in Abseiten fanden sie jahrzehntealten Müll früherer Mieter. "Die Abseiten waren gar nicht mehr zugänglich, alles war vergammelt und offenbar schon lange vergessen", sagt Frank Westphal, Projektleiter beim Fachdienst Hochbau der Stadt. Am Hörnerweg musste Zellulosedämmung zunächst abgesaugt werden, damit die neuen Dampfsperren angebracht werden konnten.

"Wir arbeiten jetzt unter Hochdruck, damit wir vor dem Winter fertig werden", sagt Rüdiger Koehler, Architekt vom Planerkollektiv Hamburg. Das Architektenbüro ist auf die Sanierung von alten Backsteinbauten spezialisiert. Bis es richtig kalt ist, soll auch das Dach am Hörnerweg erneuert sein, inklusive der Dachfenster. Dort wird mit roten Pfannen gedeckt, an der Hugo-Otto-Zimmer-Straße sind sie anthrazitfarben - wie auf den Nachbarhäusern.

Auch in Brandschutzmaßnahmen an der Heide- und Bogenstraße, am Heineweg und Dösselbuschberg investiert die Stadt 239 000 Euro. Die Wohnungen selbst sind damit noch nicht saniert - der Stadt fehlt dafür das Geld. Sieben bis elf Millionen Euro würde eine umfassende Modernisierung kosten, so Schätzungen.

Ab Januar 2014 wird die Wohnungsgesellschaft WoGee die Immobilien verwalten. Markus Prang, Geschäftsführer der Stadtwerke, wird auch diese neue städtische GmbH unter dem Dach der Wirtschaftsbetriebe Geesthacht leiten. Sie war gegründet worden, nachdem sich kein Investor fand, der die Wohnungen kaufen wollte.

Möglicherweise könnte es für die Sanierung der Wohnungen auch Fördermittel vom Land geben. Das hatte Innenminister Andreas Breitner bei einem Besuch im August in Aussicht gestellt. Prang will im Frühjahr erste eigene Projekte der WoGee vorstellen - Bauvorhaben für Senioren und junge Familien.