Kinderbetreuung: Neue Förderrichtlinien des Kreises treffen vor allem kommunale und kirchliche Träger

Die neuen Förderrichtlinien für 118 Kindertagesstätten und 21 Spielkreise im Kreis Herzogtum Lauenburg verändern die Verteilung der Haushaltsmittel erheblich. Das zeigt jetzt die Auflistung der Budgets für das zweite Halbjahr 2013. Während in Geesthacht vor allem die kirchlichen Träger und die Stadt vielerorts mit deutlich weniger Geld auskommen müssen, profitieren viele freie Träger von der Umverteilung. Der Grund dafür sind offenbar insbesondere die Personalkosten: "Wir haben im städtischen Kindergarten eine hohe Kontinuität, also viele langjährige Mitarbeiter, zahlen dadurch allerdings auch höhere Gehälter", erläutert Torben Heuer, Sprecher der Stadt Geesthacht. Für die städtischen Kitas am Neuen Krug und am Heuweg beläuft sich die Differenz der Fördersumme im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 81 000 Euro. Vor dem gleichen Problem stehen zum Beispiel die Einrichtungen von St. Salvatoris (minus 34 800 Euro) oder St. Barbara (minus 30 000 Euro). Für den Übergang reduziert der Kreis das Minus auf die Hälfte, um allen Einrichtungen die Chance zu geben, in 2014 gegenzusteuern.

Bisher erfolgte die Verteilung der Fördergelder orientiert an den Personalkosten der Einrichtungen, jetzt sind Leistungspunkte für die Höhe der Fördersumme ausschlaggebend. "Kriterien sind zum Beispiel die Öffnungs- und Schließzeiten oder der Betreuungsaufwand", sagt Stefanie Krüger-Johns vom Fachdienst Kindertagesbetreuung, Jugendförderung und Schulen des Kreises. Die Anzahl der Gruppen und Kinder spielten genauso eine Rolle wie die Vielfalt der Betreuungsangebote (Krippe, Elementar, Hort). Bei der Vorstellung der Förderrichtlinien betonte der Kreis, dass die Kitas auch zu wirtschaftlichem Denken angeregt werden sollen.

Die Förderung ist entsprechend nicht fix, sondern wird jedes Jahr neu berechnet. So haben Träger auf der einen Seite die Möglichkeit etwa durch eine Ausweitung der Öffnungszeit mehr Leistungspunkte und auch mehr Zuschüsse zu bekommen. Andererseits ist das Budget, das Kreis, Bund und Land zur Verfügung stellen, gedeckelt. Der Kreis zum Beispiel gibt rund 4,3 Millionen Euro in den Topf. Die Zahl der Kindertagesstätten wächst aber weiter. Das bedeutet: Über kurz oder lang müssen viele Einrichtungen mit weniger Förderung auskommen. Die Konsequenzen könnten höhere Elternbeiträge sein und Erzieher, die für verhältnismäßig wenig Geld zunehmend am Leistungslimit arbeiten.