Geesthacht (kl). Sie sind jetzt schon etwas langsamer unterwegs, aber im Herbst immer noch fleißig:

die Ameisen, die am Elbufer in Tesperhude einen neuen Hügel errichtet haben. Er liegt in der Nähe von Grillplatz und Wanderweg - für die Stadt ein Grund, eine Infotafel aufzustellen. Denn die Rote Waldameise steht unter Schutz. Doch leider werden die Hügel oft beschädigt.

Jetzt erfahren interessierte Spaziergänger am Elbufer so einiges über die nützlichen Insekten: Zum Beispiel, dass ihre Königin bis zu 20 Jahre alt werden kann, dass die Ameisen das 20-fache ihres Körpergewichts tragen können oder dass sie durch ihre Transporte zur Vermehrung von 154 Pflanzenarten beitragen. Und wer weiß schon, dass Waldameisen durch intensives "Betrillern" (Betasten mit den Fühlern) miteinander kommunizieren oder dass Vögel wie der Star sich absichtlich von ihnen mit Ameisensäure besprühen lassen - ein wirksames Mittel gegen Ungeziefer in den Federn.

Karin Leisenz aus Krukow, die mit ihrem Enkel am Elbufer spazieren geht, findet die Info-Tafel wichtig: "Eltern können mit ihren Kindern darüber sprechen." Aber nicht bei allen kommt die Botschaft an: Mehrere Stöcke zeigen, dass die Experimentierlust am Ameisenhügel schon einige Male etwas zu weit ging.

Von November bis Februar ziehen sich die Ameisen etwa einen Meter unter die Erde zurück. Im Winter sinkt die Temperatur im Ameisenbau unter null Grad. Die Insekten verharren dann in einer Art Kältestarre, verbrauchen so gut wie keine Energie.