ANS-Reform: Kreis lehnt Anpassung ab

Die 45-Minuten-Schulstunde hat ausgedient - zumindest an der Alfred-Nobel-Schule (ANS) in Geesthacht. Seit Beginn des Schuljahrs 2013/2014 hat die Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Oberstufe ihren Stundenplan auf Schulstunden mit 60 Minuten umgestellt. Im Kreistag sorgte die Reform für Diskussionen über eine mögliche Umstellung des Busfahrplans. Von einer Anpassung der Busverbindungen wären unter anderem die Linien 8821 nach Dassendorf, 8871 nach Schwarzenbek und 8891 nach Lauenburg betroffen.

"Leider musste eine Anpassung abgelehnt werden", sagt Landrat Gerd Krämer. Die Gründe: Eine Veränderung der Abfahrtszeiten in Geesthacht hätte negative Auswirkungen auf die anderen Geesthachter Schulen. "Außerdem müssten dann in der Hauptverkehrszeit sechs zusätzliche Busse eingesetzt werden", sagt Andrew Yomi, Leiter des Fachbereichs Regionalentwicklung und Verkehrsinfrastruktur. Das würde Mehrkosten von 100 000 Euro bedeuten, die laut Kreis "aus Kapazitätsgründen nicht erforderlich sind".

An der ANS nimmt man die Absage gelassen auf. Zwar wusste Schulleiter Jan Rüder davon noch nichts. Aber die geänderte Zeitstruktur sei nicht ohne Rücksicht auf die Abfahrtszeiten der Busse angepasst worden, so Rüder. "Die Nachteile für die Schüler sollten so gering wie möglich bleiben." Momentan beginnt der Unterricht um 7.45 Uhr. Der Vormittagsunterricht endet aber nun bereits nach der fünften Schulstunde um 13.35 Uhr. 35 Minuten später als in der alten Taktung, bei der die Schüler noch die Busse um 13.12 Uhr nach Dassendorf oder um 13.13 Uhr nach Lauenburg sowie Schwarzenbek erreichen konnten. Nun müssen sie die 14-Uhr-Busse abwarten. Am Nachmittag kommt es durch den Strukturwandel auch zu kleineren Wartezeiten: So endet die siebte Stunde um 16.10 Uhr, die frühere zehnte Stunde endete um 16.20 Uhr.

Zeiten, die noch im gesetzlichen Rahmen liegen. Yomi: "Nach dem Schulgesetz darf die Wartzeit maximal eine Stunde vom Schulende bis zur Abfahrt des Busses betragen."