Feuerwehr brauchte zwölf Minuten zum brennenden Seat

Ein Einsatz an der Mercatorstraße hat gestern wieder gezeigt: Geesthachts Feuerwehr schafft es in Randbereichen der Stadt nicht, in der vorgeschriebenen Hilfsfrist von der Feuerwache am Kehrwieder ausreichend Retter an die Einsatzstelle zu bringen. Diesmal brannte nur ein Seat auf einem Firmengelände - bei einer Menschenrettung wären die Feuerwehrleute in Bedrängnis geraten.

Ein technischer Defekt ist laut Polizei Ursache für den Autobrand. Die mit fünf Einsatzkräften und einem Fahrzeug angerückte Feuerwehr musste sich nur um letzte Ablöscharbeiten kümmern, nachdem Mitarbeiter der Firma den Brand im Motorraum bereits mit drei Handfeuerlöschern bekämpft hatten.

Kurz nach 7 Uhr forderten Mitarbeiter die Feuerwehr an. Um 7.08 Uhr ging der Alarm der Leitstelle raus, um 7.20 Uhr waren die Retter am Einsatzort. Von der Annahme eines Notrufes über das Auslösen des Alarms und das Abfahren von der Feuerwache bis zum Eintreffen an der Einsatzstelle dürfen maximal zehn Minuten vergehen. Man geht davon aus, dass die Disponierung des Einsatzes in der Leitstelle zwei Minuten dauert und die Feuerwehr nach vier Minuten ausrückt. Bleiben für die Fahrt zum Einsatzort noch vier Minuten. Wegen des weitläufigen Stadtgebietes und aufgrund der Steigungen in Richtung Oberstadt und Mercatorstraße braucht Geesthachts Feuerwehr jedoch gerade bei Einsätzen in den Randbereichen länger.

Bei der kalkulierten Hilfsfrist von zehn Minuten ist als Szenario ein "kritischen Wohnungsbrand" zugrunde gelegt, bei dem Menschen aus dem ersten Stock eines Hauses gerettet werden müssen. Nach mehr als zehn Minuten sinkt ihre Überlebenschance deutlich.

Geesthacht wächst am Stadtrand noch weiter. Abhilfe könnte eine zweite Feuerwache bieten - zu teuer, heißt es vonseiten der Politik.