Herzforum: Experten informieren am Johanniter-Krankenhaus

In den vergangenen Jahren hat sich am Johanniter-Krankenhaus am Runden Berg ein Team aus Herz- und Gefäß-Spezialisten gefunden, das in der Region seinesgleichen sucht. Für Mittwoch, 23. Oktober, lädt Professor Dr. Ralf Köster, Chefarzt der Inneren Abteilung, mit seinen Kollegen zum Patientenforum ein. Thema ist diesmal "Herzinfarkt vermeiden, koronare Krankheiten behandeln". Los geht es um 18 Uhr. Im Interview mit unserer Zeitung erklärt der Arzt, der eine Professur an der Medizinischen Fakultät der Uniklinik in Hamburg-Eppendorf inne hat, warum es wichtig ist, sich mit den Themen Herz- und Gefäßerkrankungen zu befassen.

Welche Rolle spielen Herzinfarkte und Gefäß-Erkrankungen heute?

Köster:

Herz- und Kreislauf-Erkrankungen gehören zu den Haupttodesursachen. Gefäßerkrankungen können außerdem zum Schlaganfall führen.

Kann man sich, wenn man sich mit dem Thema befasst, schützen?

Ja, auf jeden Fall. Wer die Symptome kennt, kann sie richtig deuten und dann schnell handeln. Es lohnt sich, sich damit zu befassen, denn oft trifft ein Herzinfarkt Menschen aus heiterem Himmel.

Woran kann man erkennen, ob Gefahr droht?

Brustschmerzen, Druck- und Engegefühl hinter dem Brustbein sind wichtige Symptome einer koronaren Erkrankung. Die technischen Möglichkeiten helfen uns heute sehr, schnell zu erkennen, ob die Symptome ernst sind.

Gibt es Menschen, die einem besonderen Risiko ausgesetzt sind?

Das persönliche Risiko ist erhöht, wenn man beispielsweise Zucker hat, erhöhten Blutdruck oder erhöhte Cholesterinwerte. Auch Rauchen ist ein Risikofaktor. Wer außerdem eine Verkalkung hat, läuft Gefahr, dass sich an anderen Stellen eine Verkalkung bildet. Unbehandelte Engstellen in Herzkranzgefäßen können lebensbedrohlich sein.

Früher galt es, etwa bei einem Herzinfarkt, schnell in eine Spezialklinik zu kommen. Wie ist das heute?

Wir machen viel mehr Sachen in dieser Richtung selbst als es früher möglich war. Wir sind ein Team von vier Kardiologen und wollen den Patienten eine wohnortnahe Versorgung bieten, kooperieren aber in komplizierten Fällen mit dem Hamburger Universitätskrankenhaus.

Was erwartet die Besucher beim Patientenforum?

Es richtet sich vor allem an Betroffene, aber auch an Menschen, die sich zu dem Thema informieren wollen. Es gibt immer neue Erkenntnisse, die wir in unsere Arbeit einfließen lassen. Außerdem werden wir über unsere Therapiemöglichkeiten informieren.

Welche Möglichkeiten stehen im Johanniter-Krankenhaus dafür zur Verfügung?

Die Klinik verfügt über ein modernes Herzkatheterlabor mit einem sogenannten Linksherzkathetermessplatz. Wenn eine medikamentöse Therapie nicht mehr ausreichen sollte, können hier vom Verschluss bedrohte Herzkranzgefäße durch eine mechanische Aufweitung, eine Ballondilatation, oder den Einsatz einer Gefäßstütze, eines sogenannten Stents, erfolgreich behandelt werden.