Hochseilgarten: Positiver Saisonabschluss trotz Hochwasser

Lena und Lara Ahnfeldt kennen keine Höhenangst: Zügig klettern die Zwillinge durch den bis zu vier Meter hohen Parcours 2 im Hochseilgarten Geesthacht (Hoga). Hängebrücke, schwebender Balken oder Kletternetz - die neun Jahre alten Mädchen überwinden jedes Hindernis. "Die beiden lieben es einfach zu klettern", sagt Inge Ahnfeldt, die Großmutter der beiden Grundschülerinnen aus Kirchwerder.

Lena und Lara haben schon Herbstferien, aber ihre Eltern müssen arbeiten. "Der Klettergarten ist Teil unseres Ferienprogramms für die Enkelkinder", erklärt Oma Ahnfeldt. Dass sie gerade im Hoga gelandet sind, liegt nicht nur am strahlenden Herbstwetter: "Es kämen noch andere infrage, aber bei denen sind die meisten Kletterstrecken zu hoch", sagt Inge Ahnfeldt.

Der 8000 Quadratmeter große Hochseilgarten verfügt über fünf verschiedene Rundkurse. Die niedrigste Strecke verläuft in einer Höhe von maximal 1,50 Meter über dem Boden, Nummer 2 und 3 erreichen eine Maximalhöhe von vier Meter, sind aber auch für Kinder von sechs bis zehn Jahren zugänglich. "In normalen Hochseilgärten gibt es in der Regel acht Hindernisse für Kinder, bei uns sind es 55", sagt Trainer Andreas Krebs. Ab einem Alter von elf Jahren dürfen Kinder auch in die beiden hohen Parcours. Die erreichen immerhin eine Höhe von bis zu acht Meter.

Die Saison für den Hoga verlief alles andere als gut. Zwar spielte das Wetter nach der Eröffnung am 27. März zunächst mit, aber dann kam die Flut. Die malerische Lage direkt an der Elbe wurde zum Verhängnis: Qualmwasser überflutete den Park. Die Anlage wurde geschlossen, Gruppen, die bereits reserviert hatten, musste abgesagt werden. "Ein Verdienstausfall von etwa 15 000 Euro" schätzt Krebs. Hinzukommen noch 3000 Euro für Gutachten zur Standfestigkeit der Bäume. Geld, das eigentlich "als Rücklage für den Winter" vorgesehen war. Doch Petrus hatte ein Einsehen, und der sonnige Sommer und der goldene Herbst sorgten für Hochbetrieb. "So konnten wir unsere Defizite ausgleichen."

Geholfen hat dabei sicher auch die Preispolitik. Während in vielen Hochseilgärten nur in einem bestimmten Zeitfenster geklettert werden darf, gibt es in Geesthacht Tageskarten. Das ist besonders für Schulklassen und Familien interessant. Klettertrainer Andreas Krebs: "Die Besucher können hier in Ruhe picknicken oder ihren eigenen Grill aufstellen, während die Kinder klettern."