Nachhaltig: Zehn Amtsgemeinden entwickeln gemeinsames Konzept

Ein Radwegekonzept, energieeffiziente Straßenbeleuchtung, Block- und Holzheizkraftwerke - 38 verschiedene Maßnahmen sind in dem jüngst vorgestellten Klimaschutzkonzept berücksichtigt, das die zehn Gemeinden des Amtes Hohe Elbgeest gemeinsam erarbeitet haben.

Ein Jahr lang haben Interessierte aus allen Dörfern in Arbeitsgruppen Ideen und Möglichkeiten für ein übergreifendes, integriertes Klimaschutzkonzept gesammelt. Begleitet wurden sie dabei von den Diplom-Ingenieuren Theda Fresemann und Jörg Wortmann. Die Erstellung des Konzeptes kostet rund 80 000 Euro und wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit mit 65 Prozent (maximal 51 000 Euro) gefördert. Den Rest übernehmen Amt und Gemeinden.

"Den Beschluss für das Konzept traf der Amtsausschuss im September vergangenen Jahres", sagt Brigitte Mirow, Leiterin des Amtes Hohe Elbgeest. Doch schon seit 2009 hätten die Gemeinden an einzelnen Maßnahmen gearbeitet. Jetzt habe man alle Aktionen gebündelt.

"Unser Ziel ist es, den CO2-Ausstoß bis 2025 um 20 Prozent zu senken", sagt Brigitte Mirow. Die Expertin weiß, dass ein übergreifendes Klimaschutzkonzept heute meist Grundlage ist, um an weitere Fördergelder für einzelne Maßnahmen zu kommen. Jetzt muss die Gemeindevertretung über das Konzept abstimmen.

Eines zeigt es ganz deutlich: "Der große Bringer, um den CO2-Ausstoß zu minimieren und Energie zu sparen, sind private Haushalte", sagt Mirow. Eine moderne Heizungsanlage im Keller, aber auch die kritische Betrachtung des eigenen Nutzungsverhaltens könne deutliche Entlastung für Geldbeutel und Umwelt bewirken.

Wie das funktioniert, haben vier Grundschulen im Amtsgebiet mit dem Fifty-fifty-Energiesparprojekt vorgemacht. Ein Jahr lang haben sie unter Anleitung einer Klimaschutzmanagerin gelernt, bewusster mit Energie umzugehen. Schüler wurden als Energiedetektive eingesetzt. Vom tropfenden Wasserhahn bis zum unnötig geöffneten Fenster oder dem vergessenen Deckenlicht war keine Energieverschwendung vor ihnen sicher. Der Anreiz: Die Hälfte des eingesparten Geldes floss in die Kasse der Schulen. Und das war eine ganze Menge. So bekam die Dalbek-Schule in Börnsen am Ende der Zeit einen Scheck über 4600 Euro und Escheburg - obwohl das Schulgebäude ganz neu ist - erhielt 1130 Euro. "Eine tolle Leistung", befand Brigitte Mirow.

Um privaten Haushalten das Energiesparen zu erleichtern, will das Amt Hohe Elbgeest als ersten Schritt zusammen mit der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein einen Energieberatungsservice einrichten.

Aber auch im öffentlichen Bereich wollen die Gemeinden einiges tun. Die Ideen reichen vom Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs über die energetische Sanierung eigener Liegenschaften oder die Verbesserung der P+R-Situation, zum Beispiel in Aumühle. Auch die Stromerzeugung mit Windenergie und Wasserkraft (an der Bille und der Schwarzen Au) stehen auf der Liste, genau wie die Einstellung eines Klimaschutzmanagers. Jede Idee muss jetzt auf ihre Machbarkeit geprüft werden.