Geesthacht (ger). Das kleine Theater Schillerstraße (KTS) steckt seit Jahren in einem Dilemma: Der städtische Zuschuss in Höhe von 290 000 Euro pro Jahr reicht, um Gastspiele, Technik und Personalkosten zu decken.

Passiert aber Unerwartetes oder muss an irgendeiner Ecke des Hauses investiert werden, ist die Kasse leer. Gelöst werden sollte die Misere durch einen Zuwendungsvertrag, der für die kommenden fünf Jahre Planungssicherheit garantiert hätte - doch dieser Weg ist höchst umstritten.

"Grundsätzlich lehnen wir diesen Vertrag ab", betonte Kathrin Wagner-Bockey (SPD) im Kulturausschuss. "Ich finde es nicht in Ordnung, dass wir den Betriebskostenzuschuss von 290 000 auf 330 000 Euro erhöhen - und das, was dann übrig bleibt, darf das Theater behalten", kritisierte sie den Entwurf. "Wir finden es wichtig, dass dieser Vertrag zustande kommt", betonte dagegen Stefanie Markwart-Farwick (CDU) - und auch die FDP signalisierte Zustimmung. Da aber noch viel Diskussionsbedarf besteht, soll der Vertrag noch einmal in den Fraktionen diskutiert werden.

Einig sind sich die Parteien hingegen, dass es weiter einen jährlichen Betriebskostenzuschuss geben soll - über die Höhe soll von nun an allerdings die Ratsversammlung bestimmen. Der Zuwendungsvertrag wird am 4. November im Finanzausschuss erneut auf die Agenda gesetzt - für das Theater wird damit die Zeit knapp: Denn eigentlich müsste Geschäftsführer Ulrich Jacobi jetzt die Gastspiele für die Saison 2014/15 buchen - doch ohne Planungssicherheit kann er das nicht.