Sparkurs: Komitee für internationale Begegnungen will mehr Mittel - und kassiert deutliche Abfuhr

Ob Schüleraustausch, Konzerte, internationale Arbeitstreffen oder der gegenseitige Besuch von Stadtfesten: Städtepartnerschaft hat viele Facetten - doch die kosten mitunter viel Geld. Das spürt jetzt auch das Geesthachter Komitee für internationale Begegnungen, das im Auftrag der Stadt die Partnerschaften mit Kuldiga, Plaisir und Hoogezand-Sappemeer koordiniert und organisiert. Schon jetzt ist nahezu der gesamte Jahresetat von 19 000 Euro für die Verschwisterung verbraucht, die Ehrenamtlichen sehen ihre Arbeit in Gefahr.

"Wir kommen mit dem Geld nicht aus, Verschwisterungsarbeit funktioniert mit 19 000 Euro im Jahr so nicht mehr", sagte die Komitee-Vorsitzende Sabine Manow jetzt im Ausschuss für Schule, Kultur und Kontaktpflege - und forderte ein Plus für das Budget von jährlich 6000 Euro. So sei der diesjährige Etat stark durch den Besuch einer Delegation beim Stadtfest in Kuldiga strapaziert worden, im kommenden Jahr rechnet Sabine Manow zudem mit 10 000 Euro Kosten für Unterbringung und Verpflegung der internationalen Gäste beim Elbfest.

Die Politik lobte die geleistete Arbeit und unterstrich die Wichtigkeit von Schüleraustausch und Begegnungen - doch eine Erhöhung der Mittel lehnte der Ausschuss parteiübergreifend ab. "Das Budget zu erhöhen, wäre unfair, weil wir auch bei anderen Kulturträgern Kürzungen durchsetzen mussten", sagte Stefan Vogelsang (FDP). Kathrin Wagner-Bockey (SPD) regte an, mehr Geld über EU-Fördermittel auszuschöpfen und dafür enger mit Städten wie Schwarzenbek oder Lauenburg zu kooperieren. "Für mich stellt sich die Frage, ob man Arbeitsgespräche nicht auch über das Internet führen kann", so Wagner-Bockey. "Die Reisen sollte jeder selbst tragen", so Hicran Hayik-Koller (SPD).

Beim Komitee stießen die Ausführungen auf Unverständnis. "Wenn die Politik sagt, dass sie sich das nicht leisten will, muss sie uns sagen, wo wir streichen müssen", versuchte Sabine Manow den Spieß umzudrehen - was gründlich misslang: "Es kann nicht sein, dass wir Inhalte festlegen. Die Frage an das Komitee muss jetzt lauten: Was kann es mit 19 000 Euro leisten - und was nicht?", so Wagner-Bockey.