Geesthacht (ger). Immer wieder klingelte in den vergangenen Tagen das Telefon von Ursula Osenberg, immer wieder war eine Frau an der Leitung, die der Rentnerin schließlich ein dreistes Angebot machte.

"Die Dame sagte, ich hätte ja das ,Echo' abonniert und deshalb hätte sie meine Daten. Diese will sie nun weiterverkaufen - es sei denn, ich würde einmal 248 Euro für die Löschung der Daten zahlen - dann hätte ich Ruhe und würde nie wieder Werbung bekommen." Doch bei der 78-Jährigen schrillten sofort die Alarmglocken. "Ich wusste natürlich sofort, dass das ,Echo' kostenlos in die Briefkasten kommt und ich es gar nicht abonnieren muss. Und die Gebühr für die angebliche Löschung kam mir deutlich zu hoch vor." Die Geesthachterin tat das einzig Richtige - sie legte auf und erstattete Anzeige bei der Polizei.

"Die eigentliche Masche ist nicht neu, sie tritt in Varianten immer wieder auf", sagt Thomas Hagen von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. "Aber gleich 248 Euro zu verlangen, ist dreist. Durch die Zahlung hätte sich vermutlich gar nichts geändert." Einziges Mittel gegen Datenhandel oder eine unkontrollierte Werbeflut sei der Eintrag in der sogenannten Robinsonliste (www.robinsonliste.de) - der generell kostenlos ist. "Allerdings sind dort nur seriöse Anbieter organisiert. Die unseriösen halten sich eh nicht an den Wunsch, keine Werbung mehr zu bekommen. Da hilft nur ein großer Papierkorb", so Hagen.

Ursula Osenberg ist in Geesthacht kein Einzelfall. "Bei der Polizei kennt man die Masche schon", sagt sie. "Wir werten das als versuchten Betrug und ermitteln", sagt Geesthachts Polizeichef Thomas Specht. Er rät, keinesfalls zu zahlen und jeden Versuch anzuzeigen - falls die Telefonbetrüger erwischt werden.

Das Team des "Echo" distanziert sich ausdrücklich von den betrügerischen Anrufen - und auch die Lauenburgische Landeszeitung verkauft selbstverständlich keine Kundendaten weiter oder gibt diese für werbliche Zwecke an Dritte heraus.