Oktober: Innenstadt droht Chaos wegen Jahrmarkt und unvollendeter Baustelle

Das wird richtig eng: Wenn in vier Wochen die Jahrmarktbuden aufgebaut werden, sind die Straßen rund ums Rathaus für Autos wie immer Tabu. Durch die Innenstadt führt für Autofahrer dann kein Weg, denn die im Mai eingerichtete Baustelle vor dem Schiller-Center wird entgegen ursprünglicher Planungen noch nicht für den Verkehr freigegeben sein. So bleiben sowohl die Norderstraße wie auch die Bergedorfer Straße gesperrt, auf der Rathausstraße drehen sich die Karussells. Geesthacht droht ein nie dagewesenes Chaos.

Besonders brisant dürften diese parallelen Straßensperrungen in Sachen Sicherheit werden. Der Freiwilligen Feuerwehr werden beide Ausfahrten von der Wache am Kehrwieder gekappt. Den Einsatzort innerhalb der gesetzlichen Hilfsfrist von zehn Minuten zu erreichen, dürfte während des Jahrmarkts für die Retter in vielen Teilen der Stadt schwierig werden. Im Notfall müssten die Menschen länger auf Hilfe warten.

"Es ist klar, dass die Umwege uns Zeit kosten werden, aber wir haben ja keine andere Möglichkeit", sagt Thomas Marbes, feuerwehrtechnischer Sachbearbeiter der Stadt und Zugführer bei der Feuerwehr. In Richtung Oberstadt sollen die Retter während des Jahrmarktes über den Hof hinter der Feuerwache, den Parkplatz des Rathauses, durch den Bandrieterweg, die Marktstraße und die Lauenburger Straße in Richtung Ziegenkrug ausrücken. In Richtung Düneberg geht es am Stadtpark vorbei, dann über Hafenstraße, Kurzer Weg, Sandstraße und Bahnstraße zur Geesthachter Straße in Höhe der Post.

"Es sollen zahlreiche Halteverbote eingerichtet werden, damit die Straßen frei sind", berichtet Marbes. Kritisch könnte es werden, wenn sich ausrückende Löschfahrzeuge und zur Feuerwache eilende Retter begegnen. Grundsätzlich lehnt die Feuerwehrunfallkasse solche Begegnungsverkehre wegen der Unfallgefahr ab.

Baustart mehrfach verschoben

Ausgelöst wurde das Chaos dadurch, dass sich der Baubeginn zur Umgestaltung des Schillerplatzes immer wieder verzögerte. Als schließlich gebaut wurde, kam das Material - chinesischer Granit für die Bordsteine - nicht rechtzeitig. Bevor das neu verlegte Pflaster für den Verkehr freigegeben werden kann, muss es mindestens vier Wochen ruhen. Diese Ruhezeit wird bis zum Jahrmarktaufbau nicht mehr erreicht, weil noch nicht das komplette Pflaster verlegt ist. Unklar ist damit auch, ob der Plan, die Baumaßnahme bis Ende November wegen der nötigen Endabrechnung abzuschließen, eingehalten werden kann.