Forschungsgruppe des ZDF und Statistisches Landesamt haben sich jeweils einen Bezirk ausgesucht

Geesthachter Wähler haben am Sonntag dabei geholfen, die 18-Uhr-Prognose und die Hochrechnungen für das ZDF zu erstellen. Denn die Forschungsgruppe Wahlen hatte Geesthachts Wahlbezirk 1 ("Düne") für seine stichprobenartige Wählerbefragung ausgesucht - er war einer von vielen in Deutschland. Burkhard Marian und seine Tochter Sandra, als Helfer der Forschungsgruppe im Einsatz, hatten dafür sogar ihre eigene Urne ins Jugendhaus Düne mitgebracht. Jeder sechste Wähler wurde von ihnen gebeten, einen anonymen Fragebogen auszufüllen und in die Urne zu werfen.

"Es gibt natürlich keinen Zwang mitzumachen. Aber die meisten Leute sind sehr bereitwillig", sagte Burkhard Marian, der in der Hamburger Verwaltung arbeitet. Seit fünf Jahren ist Marian bei Wahlen immer wieder für die Wahlforscher im Einsatz. Seine Tochter war in Geesthacht zum ersten Mal dabei: "Das macht richtig Spaß", meinte sie. Nach einem strikten Zeitplan mussten die beiden die Fragebögen auswerten und die Ergebnisse immer wieder telefonisch ins Mainzer Zentrum melden. Gefragt wurden

Fragen zu Berufsgruppe, Konfession und Bildung

die Geesthachter Wähler nicht nur, wem sie Erst- und Zweitstimme gegeben hatten. Sondern auch Angaben zu Alters- und Berufsgruppe, zur Konfession und Bildung mussten angekreuzt werden. Außerdem: "Sind sie Gewerkschaftsmitglied?"

Die Forschungsgruppe Wahlen, die seit 1974 Hochrechnungen und Prognosen für die Wahlsendungen des ZDF erstellt, bezieht in die Ergebnisse dieser deutschlandweit 50 000 Befragungen auch Telefoninterviews und eine Schätzung für die Briefwähler ein - so kommt es kurz nach Schließung der Wahllokale zur 18-Uhr-Prognose, die oft schon erstaunlich genau ist.

Auch das Statische Landesamt hat sich einen Geesthachter Wahlkreis zur Auswertung ausgesucht: Im Wahlkreis 8 (Buntenskampschule) werden Wahlbeteiligung und Stimmabgabe, aufgeschlüsselt nach Frauen und Männern sowie nach Altersgruppen, erfasst. Insgesamt sind hierfür in Schleswig-Holstein 89 Urnenwahlbezirke und elf Briefwahlbezirke ausgewählt worden.

In diesen Wahlbezirken waren die Stimmzettel mit unverschlüsselten Unterscheidungsmerkmalen versehen, die in der rechten oberen Ecke aufgedruckt sind ("A Mann, geboren 1989 - 1995" oder "K Frau, geboren 1954 - 1968"). "Das Wahlgeheimnis bleibt auch hier in jedem Fall gewährleistet", versichern die Statistiker.