Kurios: Mit einem Wahlschein aus Göttingen tauchte ein Mann im Wahllokal an der Bertha-von-Suttner-Schule auf und wollte unbedingt seine Stimme abgeben. Doch der Wahlvorstand musste ihn abweisen, schließlich gab es in Geesthacht keinen passenden Wahlzettel für Göttingen. Wäre der Mann aus Schwarzenbek oder Wentorf zum Wählen nach Geesthacht gekommen, hätte er hingegen seine Stimme hier abgeben können; weil der Wahlkreis gleich und die Kandidaten damit identisch sind.

Ein "Wahllokal" musste bereits die Stimmenabgabe stoppen: Die Bäckerei Zimmer hatte extra zur Bundestagswahl eine "Berliner Runde" kreiert - vier Berliner mit den Namen "Angie", "Guido", "Peer" und "Jürgen", passend zur Partei gab es auch noch bunten Zuckerguss. Eine Idee, die das Wahlvolk offenbar begeisterte, denn bereits mittags war die Berliner Runde vergriffen. Die Präferenz der Geesthachter war übrigens eindeutig: An der Bäckertheke hat "Angie" gewonnen, völlig ohne Koalition - die süße Füllung kam an.

Einige Wähler wunderten sich: Die rechte obere Ecke des Stimmzettels war abgeschnitten. Doch keine Sorge: Ihr Stimmzettel war nicht besonders gekennzeichnet und das Wahlgeheimnis blieb gewährleistet. Vielmehr half die fehlende Ecke blinden und sehbehinderten Wählern. Sie konnten damit die richtige Position des Stimmzettels ertasten und auf ihm eine spezielle Schablone anlegen.

Am schnellsten waren die Stimmen im kleinsten Geesthachter Wahlbezirk 14 ausgezählt: Im Infozentrum des Kernkraftwerks Krümmel gab es 273 Wahlberechtigte, 169 von ihnen gingen wählen. Schon um 18.48 Uhr stand das Ergebnis auf der Internetseite der Stadt.