Investitionsstau: Stühle, Leinwand, Projektoren: Bis zum Jahr 2018 sollen 461 000 Euro fließen

Das Kleine Theater an der Schillerstraße (KTS) braucht eine ordentliche Finanzspritze - ohne sie wäre ein einwandfreier Betrieb der Kulturstätte in Zukunft nicht mehr gewährleistet. Über diese Summe von mehreren Hunderttausend Euro werden die Mitglieder des Kulturausschusses am Dienstag, 24. September, beraten müssen (Rathaus, 18 Uhr).

Kämmerer Peter Wolke hat für das Gremium eine Vorlage erarbeitet, die über den Finanzbedarf des KTS Aufschluss gibt. Danach benötigt das Theater im kommenden Jahr 159 000 Euro, 2015 sollen es 148 000 sein, für 2016 107 000 und in 2018 noch einmal 47 000 Euro. Insgesamt also 461 000 Euro. Die Verwaltung schlägt den Politikern vor, einem Zuwendungsvertrag zwischen Stadt und KTS zuzustimmen. Darin ist geregelt, wofür das beantragte Geld ausgegeben werden muss.

KTS-Geschäftsführer Ulrich Jacobi hat aufgelistet, was passieren muss, um den Investitionsstau zu beheben. So sind 60 000 Euro Zuschuss der Stadt für moderne digitale Projektoren nötig, außerdem fallen für die Bestuhlung im Kino 1 (Altbau, Baujahr 1991) und im Kino 2 (Neubau, Baujahr 2010) 30 000 Euro an. Zudem soll zum Beispiel die Kühlanlage im Tresen für 10 000 Euro ebenso ersetzt werden wie die Theaterleinwand im großen Saal für 25 000 Euro. Auch Terrassen- und Foyer-Möbel müssen für 15 000 Euro erneuert werden. "Kultur kostet Geld, da gibt es nur zwei Meinungen, hü oder hott. Wir als CDU haben uns immer klar für das Kleine Theater ausgesprochen und werden diesem Zuwendungsvertrag auch zustimmen", sagte Arne Ertelt von den Christdemokraten. Ertelt: "Der Bedarf ist schlüssig aufgegliedert, wir wollen das KTS als Kulturstätte langfristig erhalten."

Das möchte zwar auch die SPD, aber ohne den Zuwendungsvertrag. "Wir denken, mit einer Verpflichtungsermächtigung hat das Theater die nötige Planungssicherheit, und wir müssen als Stadt nicht heute schon Dinge vertraglich festlegen, die so in fünf Jahren unter Umständen gar nicht nötig sind", sagt SPD-Fraktionschefin Kathrin Wagner-Bockey. Ihr missfällt außerdem der Vertragsentwurf in mehreren Punkten.

Unabhängig vom Investitionskostenzuschuss fordert Theaterchef Jacobi von der Stadt als alleinige Gesellschafterin des KTS auch eine Erhöhung des jährlichen Betriebskostenzuschusses von 290 000 auf 320 000 Euro. Der Vertragsentwurf sieht vor, dass nicht verbrauchte Mittel vom KTS weder zurückgezahlt werden müssen, noch der Betrag für das Folgejahr aufgrund der Einsparungen entsprechend reduziert werde. "So einem Vertragswerk werden wir als SPD nicht zustimmen", macht Kathrin Wagner-Bockey deutlich.