Ewigforst: Große Nachfrage nach Urnengräbern im Sachsenwald
Besonders beliebt sind die hohen Buchen in der Nähe der Lichtung. Hier fallen Sonnenstrahlen auf den Waldboden, eine Bank lädt zum Verweilen ein. Auf ihr sitzen gern Angehörige von Menschen, die im Ewigforst Sachsenwald beerdigt wurden. 260 biologisch abbaubare Urnen liegen bereits am Fuße der Bäume, insgesamt 490 Gräber sind verkauft. "Die Nachfrage ist größer, als wir gedacht hatten", sagt Astrid Brandt, die in der Forstverwaltung als Managerin für den Ewigforst fungiert.
Viele Familien aus der Region lassen sich gleich ein weiteres Grab reservieren, wenn sie einen Angehörigen im Ewigforst bestatten. Aber auch aus dem gesamten Bundesgebiet kommen Interessenten. "Die Grabpflege übernimmt hier der Wald", sagt Astrid Brand. 485 Euro kostet eine Grabstelle der Wertstufe 1 für 25 Jahre, 545 für 50 Jahre. Auch für 99 Jahre kann ein Grab genutzt werden, Familien können sich einen eigenen Baum reservieren. Am teuersten sind Gräber der Wertstufe 4 (ab 1106 Euro) - sie liegen unter besonders schönen und alten Buchen. Die Bäume im Ewigforst sind 120 bis 140 Jahre alt.
Erst 2011 hat der Ewigforst eröffnet. Zwei Hektar des reservierten Waldstücks bei Kröppelshagen-Fahrendorf sind bereits belegt, der zweite Abschnitt mit weiteren zwei Hektar ist in Betrieb genommen. "Insgesamt umfasst das Areal zehn Hektar", so Gregor Graf von Bismarck, Eigentümer des Waldstücks. Er schätzt diese naturnahe Bestattungsform sehr. "Die Menschen lieben die Ruhe hier und die tröstende Gegenwart der Bäume", so von Bismarck.
Kleine Schilder an den Stämmen erinnern an die Verstorbenen. Weiterer Grabschmuck ist nicht vorgesehen. Doch ab und zu legt doch jemand Blumen nieder. "Oder die Besucher legen ein Zeichen aus Dingen der Natur, die sie hier finden. Die vergehen wie ein tibetisches Sandmandala", so von Bismarck.
Träger des Ewigforstes Sachsenwald ist das Amt Hohe Elbgeest, das auch den Gebührenbescheid verschickt. "Wir liefern die Informationen und führen Besucher hierher", so Astrid Brandt. An einem großen Eichenstamm wurde eine Gedenkstätte für die Bestattungsfeiern eingerichtet, der Ewigforst arbeitet mit vielen Bestattungsfirmen zusammen.