Hafenschänke wird erneut beraten

Neubau oder Sanierung - das ist strittig. Eigentlich wollte Stadtkämmerer Peter Wolke im Finanzausschuss nur kurz berichten, wie der Stand beim Thema Hafenschänke ist. Doch daraus entwickelte sich ganz schnell eine lebhafte Diskussion. Das Gebäude, das seit Ende 2012 leer steht, darf zwar abgerissen werden. Ein Neubau ist aber nicht erlaubt, denn ein entsprechender Bebauungsplan fehlt für dieses Gelände. Sechs Bewerbungen liegen der Verwaltung jetzt vor: Vier Bieter planen tatsächlich einen Neubau, nur zwei sehen Sanierung und Umbau vor.

"Wir wollen jetzt alle anschreiben und fragen, ob sie bereit sind, auf eine Überschwemmungskarte zu warten, die wir beim Kreis anfordern müssen. Sie wird erst Ende des Jahres vorliegen", erklärte Peter Wolke. Das brachte Jens Kalke, als bürgerliches Mitglied für die Linken im Ausschuss, auf die Palme: "Die Ausschreibung sah keinen Abriss vor, sondern nur Umbauten." Bewerber, die einen Neubau wollten, müssten darum gleich ausgeschlossen werden, so Kalke. "Das geht nicht, bei dem Zustand, in dem das Haus ist", konterte Wolke. Er hält einen Neubau für notwendig und versprach den Ausschussmitgliedern: "Wir werden Ihnen alle Interessenten persönlich vorstellen."

Die Verwaltung müsse sich an Beschlüsse halten, empörte sich Jens Kalke und kritisierte: "Hier wird der Erhalt des Gebäudes hier mal eben unter dem Punkt Mitteilungen beerdigt." Andere Bewerber, die einen Neubau wollen, hätten sich vielleicht gar nicht gemeldet, weil das in der Ausschreibung ausgeschlossen war, so Kalke. "Eigentlich müssten wir es jetzt neu ausschreiben", forderte er. Wenn jemand ein "Schmuckstück" dort bauen wolle, solle die Stadt sich nicht verwehren, meinte dagegen Karl Hermann Rosell (CDU). Ein Abriss könne auch die Chance bergen, ein wirklich attraktives Gebäude mit Gastronomie am Hafen zu bekommen.

Besondere Eile habe das Projekt nicht, war man sich dann doch wieder einig. Darum soll es im Dezember erneut im Finanzausschuss beraten werden.