Geesthacht (eys). Einen Besuch im Krankenhaus versuchen die meisten tunlichst zu vermeiden - nicht so am Sonnabend:

Das Johanniter-Krankenhaus hatte zu einem Informationstag eingeladen, um über Darmkrebs und Vorsorge zu informieren. Eindrucksvoll hatte die Klinik dazu ein acht Meter langes, begehbares Darmmodell im Foyer aufgebaut, um den zahlreichen Besuchern ein Gefühl für das längste Organ des Körpers zu vermitteln.

Gleichzeitig schärfte Dr. Frank Templin, Leiter des Geesthachter Darm-Zentrums, mit dem Modell die Bedeutung der Vorsorge - in dem er plastisch erläuterte, wie und wo Darmkrebs entstehen kann. "Mir geht es um ein Plädoyer für die Vorsorgeuntersuchung. Denn Darmkrebs ist heilbar, wenn man ihn früh genug erkennt", betonte der Chefarzt. Im Frühstadium können bis zu 90 Prozent der Patienten dauerhaft geheilt werden.

Durch die Vorsorge konnte auch Karl-Heinz Schlüter seinen Darmkrebs besiegen. Bei ihm wurde während einer Vorsorgeuntersuchung Darmkrebs diagnostiziert. "Vor fünf Jahren wurde ich operiert und der Darmkrebs konnte entfernt werden", erzählte der Geesthachter.

Mit dem 50. Lebensjahr beginnt das von den Krankenkassen finanzierte Früherkennungsprogramm für Darmkrebs, bestehend aus einem jährlichen Bluttest und einer einfachen Tastuntersuchung. Eine ballaststoffreiche und fettarme Ernährung, geringer Alkohol- und Nikotinkonsum können das Darmkrebsrisiko senken.

Bei Darmkrebspatienten sind individuelle Gespräche für Templin von großer Bedeutung. "Wir müssen den Patienten die Sorgen und Ängste nehmen", so der Chirurg. Auch eine individuelle Therapie sei wichtig, um auf die einzelnen Bedürfnisse der Patienten eingehen zu können.