Geesthacht (ger). Es war ein Glücksfall für die Historiker.

"Als wir vergangenes Jahr für unsere Ausstellung zum Dreißigjährigen Krieg in Geesthacht recherchiert hatten, entdeckten wir eine Schadensliste vom 7. November 1644", sagt Museumsleiter und Stadtarchivar Wolf-Rüdiger Busch. "Das Besondere ist, dass in der Liste alle betroffenen Familienvorstände mit Namen genannt sind. So kann man wohl vom bisher ältesten Einwohnerverzeichnis Geesthachts bis dato sprechen", so Busch.

Neben einer Auflistung der aus der Kirche gestohlenen Gegenstände sind darin Schadensmeldungen von 49 Dorfbewohnern aufgeführt. Die Stadt hat die 370 Jahre alte Liste jetzt unter der Überschrift "Tragen Sie einen der ältesten Familiennamen Geesthachts?" unter www.geesthacht.de ins Internet gestellt. "Die Geesthachter haben die Chance zu gucken, ob sie wirklich zu den alt eingesessenen Familien gehören", sagt Busch.

Unter anderem finden sich auf der Liste heute noch weit verbreite Namen wie Elvers, Kien, Reimers oder Röse. "Auf der Stadt-Homepage kann jeder sogar nachlesen, welcher Schaden seinen Vorfahren durch den Dreißigjährigen Krieg entstanden ist", so Busch.