Kleines Wunder: Schwerstes Kind der Krankenhaus-Geschichte kommt ohne Kaiserschnitt zur Welt

Jede Geburt ist ein kleines Wunder. Aber die von Enno Peters legt noch eine Schippe Sensation oben drauf. Denn der junge Mann ist nicht nur zum Knuddeln süß, sondern auch stattlich - und zwar so richtig: Unglaubliche 6110 Gramm zeigt die digitale Waage des Johanniter-Krankenhauses am Sonntag gegen 15.40 Uhr direkt nach der Geburt an. "Ich bin seit 1985 mit einer kurzen Unterbrechung in dieser Abteilung, aber so etwas habe ich noch nie erlebt", sagt Dr. Klaus von Oertzen, Chefarzt der Geesthachter Frauenklinik. Denn Enno wiegt nicht nur 2610 Gramm mehr als das deutsche Durchschnittskind, sondern kam auch noch auf natürlichem Wege zur Welt - und nicht per Kaiserschnitt.

"Wiegt ein Kind im Mutterleib unter vier Kilo, lässt sich das Gewicht relativ exakt schätzen", erklärt von Oertzen, "aber darüber wird es schwierig, mit Ultraschall das Gewicht zu bestimmen." So wussten Mama Jasmin Peters (31) und ihr Mann Björn Nieder (34) aus Boizenburg zwar, dass sie ein schweres Kind bekommen würden - dass es über sechs Kilo wiegen würde, war allerdings vorher nicht klar. "Wir haben das Kind auf etwa fünf Kilogramm geschätzt und die Eltern intensiv beraten, auch zu den Gefahren einer natürlichen Geburt, aber sie wollten es gern probieren.

Der Zuckerwert war in Ordnung und die Mutter hatte schon zwei Kinder zur Welt gebracht", erzählt von Oertzen, der selbst bei der Geburt dabei war. "Mir war wichtig, dass der Kleine selbst den Startschuss gibt", sagt Jasmin Peters. "Außerdem hat sein Bruder bei der Geburt 4800 Gramm gewogen. Ich wusste also, das funktioniert", sagt Jasmin Peters.

Am Sonntag um sechs Uhr begannen die Wehen, um 15.33 Uhr war Enno da, vier Tage vor dem Stichtag. Nur fünf Stunden war Jasmin Peters im Johanniter-Krankenhaus, bis sie ihr drittes Kind in die Arme schließen konnte. "Die Geburt war schon deutlich anstrengender als bei seinen Geschwistern", sagt die stolze Mama, "aber wir wussten ja auch nicht, dass er so schwer ist." Weder Papa noch Mama sind übergewichtig. Lediglich Björn Nieder ist mit 1,97 Metern ein großer Mann und Jasmin Peters ist mit 1,73 Metern auch nicht klein. Warum ein Kind so schwer wird, lässt sich also hier kaum erklären. "Das ist einfach Veranlagung", sagt von Oertzen. Sorgen machen muss sich die Familie deshalb also nicht. Der 60 Zentimeter große Enno hat sich nach der Geburt gut entwickelt. Nur mit dem Stillen hat Jasmin Peters alle Hände voll zu tun, denn der kleine Mann hat ordentlich Hunger. Schon bald darf er zu seinen Geschwistern Mia (6) und Hardy (2) nach Hause.

Auch für Dr. Klaus von Oertzen ist diese Episode seiner beruflichen Laufbahn eine besondere. "Die beiden sind ein sehr nettes Paar, es war schön sie bei dieser besonderen Geburt zu begleiten."