Kosten: Das Gesetz schreibt alle sechs Jahre eine große Prüfung für 60 000 Euro vor

Mit ihren Pylonen und der tragenden Konstruktion aus abgespannten Stahlseilen ist die Hafenbrücke seit ihrer Einwehung am 9. November 2002 ein absoluter Blickfang für Geesthacht geworden. Doch an dem imposanten Bauwerk nagt nach so kurzer Zeit nicht nur der Zahn der Zeit - 2014 steht auch eine gesetzlich geforderte Brückenprüfung an. Die Kosten dafür veranschlagt das Bauamt der Stadt mit rund 60 000 Euro.

Das wurde jetzt im Zuge der Haushaltsberatungen im Ausschuss für Bau und Verkehr bekannt. "Unterhaltung Menzer-Werft-Platz inklusive Hafenbrücke" lautet die Position im Haushaltsentwurf, die von 15 000 Euro, die bisher üblich waren, auf 75 000 Euro steigen soll. "Diese Brückenprüfung wird alle sechs Jahre gefordert", berichtete Fachdienstleiter Peter Junge im Ausschuss. Junge erwartet schwierige Reinigungs- und Entrostungsarbeiten an der Unterseite der Stahlkonstruktion. Außerdem wurden bereits morsche Bohlen des Gehwegbelags ausgetauscht.

Die Hafenbrücke ermöglicht Fußgängern den Weg von den Sitzterrassen in Höhe der Elbstraße auf die Elbhalbinsel. Die Brücke stammt ursprünglich aus Berlin. Dort wurde sie zerlegt. Teile davon wurden im Jahre 2002 nach Geesthacht verfrachtet und hier wieder maßgerecht zusamengebaut. So entstand die Tesperhuder Seebrücke.

Die Hafenbrücke ist 106 Meter lang, die Pylone sind sieben Meter hoch. 84 Tonnen wiegt die Konstruktion. Das Vorhaben gehörte damals zum Städtebauprojekt "Geesthacht an die Elbe", das Architekturbüro Schenk & Waiblinger aus Hamburg hatte die Idee für die Querung im Rahmen eines Wettbewerbs entwickelt.

Architektonisch setzt die 106 Meter lange Brücke zwar ein deutliches Zeichen, doch jetzt wird immer deutlicher, welche Folgekosten sich die Stadt zu Zeiten, als die finanzielle Situation noch rosig war, für die Zukunft aufgebürdet hat. Denn auch für die Bewirtschaftung des Menzer-Werft-Platzes fallen nächstes Jahr 20 000 Euro an, und das Hochwasser hat die Böschung am neuen Schiffsanleger so sehr beschädigt, dass dort Investitionen von 30 000 Euro nötig sind. Einnahmen gibt es hingegen kaum.