Geesthacht (tja). Den Geesthachtern wird bald ein Licht aufgehen - ein LED-Licht.

Der Antrag der Stadt auf Fördermittel ist positiv beschieden worden, vom Bund stehen für den Start der Maßnahme jetzt 330 000 Euro als Zuschuss bereit. Wie berichtet, soll in den kommenden Jahren die gesamte öffentliche Beleuchtung an Straßen und Plätzen auf LED-Technik umgerüstet werden. Man hofft, einen guten Teil der jährlichen Energiekosten einsparen zu können. Außerdem gelten LED-Leuchtmittel als deutlich haltbarer im Vergleich zu herkömmlicher Technik.

"Es ist eine historische C ance für die Stadt, so viel Energie wie möglich einzusparen", erklärte Benjamin Plate, Ingenieur beim Büro Masuch + Olbrisch. Er hat das Konzept für Geesthachts künftige Straßenbeleuchtung erarbeitet. Plate: "Es wird auf eine flache Bauform hinauslaufen, die effektiver als die konventionelle Form ist."

Am Richtweg und am Siedlerweg hatten die Elektriker des Bauhofes bereits vor einem Jahr "Test-Leuchten" installiert. Problem dabei war, dass die Leuchten zwar genormtes Licht boten, es direkt unter ihnen dennoch gefühlt zu dunkel war.

Ein Schwachpunkt, so Plate, den die Hersteller erkannt hätten und der abgestellt werde. Künftig würde in Wohnstraßen eine Leistung von elf Watt reichen, wo heute 60 Watt genutzt werden. An der Geesthachter Straße hat Plate 40 Watt für ausreichend ermittelt, bisher kommen dort 240 Watt zum Einsatz. Bislang verbrauchen alle Straßenlampen, die durchschnittlich 4100 Stunden pro Jahr leuchten, 1,358 Millionen Kilowattstunden Strom. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Haushalt verbraucht etwa 3000 Kilowattstunden pro Jahr.

Alle 4090 Laternen im Stadtgebiet sollen in den kommenden Jahren für rund drei Millionen Euro auf LED-Technik umgestellt werden. "Zurzeit bereiten wir gerade die Ausschreibung vor", berichtete Plate im Ausschuss für Bau und Verkehr. Die neue Technik soll dazu beitragen, den Ausstoß an Kohlendioxid von 881 auf 382 Tonnen pro Jahr zu senken. Vorhandene Quecksilberdampflampen sind ab 2015 nicht mehr zulässig. Die Stromkosten sollen von 250 000 auf 110 000 Euro jährlich sinken.

Eine günstige Finanzierung über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit einem Zinssatz von 0,5 Prozent macht das Austauschprogramm besonders attraktiv, sodass sich die Investitionen schnell rechnen.

Auch im Rathaus sollen künftig moderne LED-Leuchten zum Einsatz kommen. Ein entsprechendes Konzept stellte Sylvia Funke vom Fachdienst Immobilien im Fachausschuss vor. Für 240 000 Euro könnten die Leuchten ausgetauscht werden, schon in neun Jahren würde sich die Maßnahme durch die Kosteneinsparungen beim Stromverbrauch rechnen. Kalkuliert wird mit einer Haltbarkeit von 30 Jahren. "Es gibt für uns gute Aussichten, auch hier eine Förderung zu bekommen", sagte Sylvia Funke. Die würde 40 Prozent betragen. Ausgetauscht werden müssten im Rathaus 348 Büroleuchten, 36 Flur- und Nebenraumleuchten sowie 18 Leuchten in Sitzungszimmern.