Hingehalten: Bürgerverein hat weiter Interesse am Pförtnerhaus - Doch Stadt gibt Verantwortung ab

Stühle und einen großen Tisch hat der Bürgerverein Grünhof-Tesperhude organisiert, die ersten Wände sind bunt. Doch so richtiges Leben ist in das ehemalige Pförtnerhäuschen an der Otto-Hahn-Straße noch nicht eingezogen - denn die Ehrenamtlichen fühlen sich ausgebremst von der Stadt. "Ich hätte nie gedacht, dass unsere Idee von einem Jugend- und Vereinshaus zum Problem werden würde", so der Vorsitzende Michael Petersen.

Ursprünglich wollte der Bürgerverein das kleine Häuschen im Frühjahr kaufen und in Eigenleistung umbauen - eine Wand sollte weichen, eine zweite Toilette eingebaut werden, zudem sollte ein kleiner Anbau für mehr Platz sorgen. "Wir wollen unseren 700 Mitgliedern endlich eine Heimat geben, einen Treffpunkt für Jugendliche und unsere Gruppen schaffen", so Petersen. Doch dann zögerte die Politik und verschob den Beschluss. Statt die Immobilie zu kaufen, mietete der Bürgerverein sie übergangsweise von der Stadt. "Das klang vielversprechend", so Petersen. Doch dann begannen die Probleme: Bei einer gemeinsamen Begehung diskutierten Bürgerverein, Bürgermeister Volker Manow und mehrere Rathausmitarbeiter, welche Arbeiten erlaubt wären, welche Nutzung infrage kommt. "Wir haben uns über viele Eckpunkte verständigt. Doch auf die versprochene schriftliche Bestätigung vom Bürgermeister warten wir seit zwei Monaten", so Petersen. "Wir wissen offiziell nicht, was wir dürfen. So können wir mit dem Gebäude kaum etwas anfangen."

Nun erfuhr der Bürgerverein vom nächsten Unheil: Die Immobilie wird in den kommenden Wochen an die neu gegründete städtische Wohnungsgesellschaft "WoGee" überführt. Rathaus und Bürgermeister sind dann für den Verein nicht mehr Ansprechpartner - wie es weiter geht, weiß niemand. "Über einen Verkauf oder eine Vermietung an den Bürgerverein wird die WoGee zu gegebener Zeit entscheiden", sagt Sylvia Funke, Fachdienstleiterin Immobilien. "Für das Gebäude sind gegebenenfalls weitere klärende Gespräche hinsichtlich der inhaltlichen und konzeptionellen Nutzung zu führen", fügt Sozialamtsleiter Christoph Wieck vielsagend hinzu.

Beim Bürgerverein sorgt das Hinhalten durch die Stadt mittlerweile für reichlich Unmut: "Für uns ist das Haus schon eine Heimat geworden und wir würden es gern weiter nutzen", sagt Michael Petersen. "Aber dazu brauchen wir endlich Planungssicherheit."