Geesthacht (ger). Fast 70 Jahre nach Kriegsende will die FDP mit einem Antrag in der Ratsversammlung dafür sorgen, dass auch in Geesthacht sogenannte Stolpersteine zum stillen Gedenken an die Opfer der Nationalsozialisten verlegt werden.

Stadtarchivar Wolf-Rüdiger Busch unterstützt die Idee (wir berichteten). Allerdings kritisiert Busch, dass der Antrag den Eindruck vermittelt, dass in der Stadt bislang zu wenig für das Gedenken der Opfer von Gewaltherrschaft getan wurde. "Wir haben seit Mitte der 80er-Jahre bereits zahlreiche Projekte zum Gedenken an die NS-Opfer verwirklicht", sagt Busch. Unter anderen entstanden daraus eine Gedenktafel im Ratssaal, Gedenksteine für Sinti und Roma, der Umbau der Kapelle auf dem alten Friedhof zur Gedenkstätte sowie mehrere Ausstellungen und Veröffentlichungen. "Einiges musste gegen erhebliche Widerstände durchgesetzt werden", erinnert Busch.