58-Jähriger fährt mit Kieslaster auf einen Lastzug auf

Nach einem schweren Unfall mit zwei Lastwagen musste die Bundesstraße 5 in Höhe des Waldfriedhofs gestern über Stunden voll gesperrt werden. Ein Trucker (58) kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Nach Polizeiangaben war er mit seinem 440 PS starken Kieslaster auf den Lastwagen eines Kollegen (56) seiner Transportfirma aus Perleberg aufgefahren, als dieser verkehrsbedingt bremsen musste. Dabei traten große Mengen Diesel und Öl aus, sodass die verschmutzte Fahrbahn aufwendig gereinigt werden musste. Der Schaden wird auf 54 000 Euro geschätzt.

Gegen 8.30 Uhr waren zwei Fahrer einer Perleberger Transportfirma mit ihren unbeladenen 18 Tonnen schweren Kieslastern in Richtung Geesthacht unterwegs - "Siegfried" und "Wolfgang", wie auf den bunten Namensschildern hinter den Frontscheiben zu lesen war. Während "Wolfgang" dann in Höhe des Blumenpavillons am Waldfriedhof abbremsen musste, weil dort ein mit technischen Problemen liegen gebliebener 40-Tonner die Fahrspur einengte, merkte das "Siegfried" als zweiter in der Kolonne zu spät. Er raste mit seiner Zugmaschine frontal auf die Kippmulde des Kollegen.

Durch die Wucht des Aufpralls wurde das Führerhaus von "Siegfried" stark beschädigt, der 58-Jährige mit dem Oberkörper hinter dem Steuer und mit den Beinen im Fußraum eingeklemmt. Eine Feuerwehrfrau, die hauptberuflich beim Rettungsdienst arbeitet, kletterte mit einem ihrer Kollegen in das Führerhaus, um die Beine des Eingeklemmten befreien zu können. "Wir mussten von einer speziellen Rettungsplattform aus arbeiten, um die Höhe zum Führerhaus überwinden zu können", sagte Thomas Marbes, Zugführer der Feuerwehr. Gegen 9 Uhr war der 58-Jährige befreit, nach einer Erstversorgung am Unfallort kam er ins Krankenhaus.

Deutlich aufwendiger gestaltete sich die Reinigung der Fahrbahn. Diesel und Öl hatten sich wegen des Gefälles an der Unfallstelle und durch den Regen verstärkt - auf einer Fläche von gut 2000 Quadratmetern - ausgebreitet. "Wir haben mit Ölbindemittel zunächst die akute Rutschgefahr an der Unfallstelle gebannt und eine weitere Ausbreitung verhindert", erklärte Feuerwehrsprecher Peter Kunze. Für die Aufnahme des Bindemittels und die fachgerechte Reinigung des verschmutzten Asphalts musste dann eine Firma mit Spezialmaschinen anrücken. Eine Arbeit, die sich über mehrere Stunden bis gegen 13 Uhr hinzog.