Platzproblem: Stadt will sich Vorkaufsrecht für Grundstücke an der Norderstraße sichern

Doch wachsen kann der Busbahnhof derzeit kaum, begrenzen doch der Sky-Parkplatz und die Sporthalle das Areal. Doch eine Chance, den ZOB zu erweitern, sieht man im Rathaus noch - und die will die Stadt nutzen: So ragt an der Norderstraße noch immer ein privates Grundstück samt Einzelhaus und Garten wie eine Enklave in den ZOB-Parkplatz hinein. Als das Einkaufszentrum und der Busbahnhof gebaut wurden, waren die Bewohner nicht zu einem Verkauf bereit.

Nun will sich die Stadt dieses Grundstück aber zumindest für die Zukunft sichern: "Um im Falle eines Verkaufes einen Zugriff auf dieses Grundstück zu erhalten, kommt ein sogenanntes Satzungsvorkaufsrecht in Betracht", erklärt Bürgermeister Volker Manow. Demnach könnte sich Geesthacht ein Vorkaufsrecht einräumen, wenn die Stadt eine entsprechende Satzung erlässt und der Ankauf gleichzeitig für die städtebauliche Entwicklung notwendig ist.

Die entsprechende Baumaßnahme ist im Rathaus bereits angedacht: So schlägt die Stadt dem Planungsausschuss vor, den Bebauungsplan zu verändern und den gesamten Parkplatz umzubauen. Der Plan aus dem Rathaus sieht vor, die Fläche des ZOB auf den Bereich der heutigen Sky-Zufahrt auszuweiten und gleichzeitig die Zufahrt in den Bereich des heutigen Privatgrundstücks zu verlegen. Doch das setzt voraus, dass die Fläche in der Zukunft veräußert wird und die Stadt dann ihr Vorkaufsrecht geltend machen kann. Der Fachausschuss soll die Vorschläge am Dienstag, 10. September, beraten.

Notwendig dürfte der Umbau in jedem Fall sein: Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) beklagen seit Längerem, dass es am ZOB für die an- und abfahrenden Busse zu eng ist. 14 Buslinien sowie ein Sammeltaxi treffen hier aufeinander. Die Folge: rangierende Busse, genervte Busfahrer und wütende Autofahrer. Oft blockieren vom ZOB in Richtung Berliner Straße abbiegende Gelenkbusse alle Fahrspuren, sodass sich der Autoverkehr bis in die Berliner Straße staut. In den Pausen parken Busse in zweiter Reihe, dadurch verschärft sich die Situation beim Wenden abermals.

Seit der Fahrplanumstellung im Dezember 2011 verkehren die Busse am ZOB im sogenannten Rendezvous-Konzept. Aufgrund der zahlreichen Verbindungen fahren alle öffentlichen Verkehrsmittel den ZOB etwa zur selben Zeit an. Das System bietet dem Fahrgast zwar zahlreiche Vorteile wie verkürzte Wartezeiten beim Umstieg, bringt den Busbahnhof aber durch die vielen Fahrzeuge auch über die vor 14 Jahren geplante Kapazitätsgrenze.